Laut dem Verein Schweizer Brot gibt es hierzulande über 300 einheimische Brotsorten, die in der Schweiz produziert und verkauft werden. Eine Umfrage habe gezeigt, dass Konsument(innen) Wert auf die Schweizer Herkunft von Brot und Backwaren legen, heisst es in einer Mitteilung des Vereins. Man verbinde damit Qualität, Frische, Auswahl und Knusprigkeit. Aber was ist ein «Schweizer Brot»?

Zwei Marken für die Deklaration

Lebensmittelrecht angepasstBrot aus importiertem Teig ist nicht mehr «produziert in der Schweiz»Freitag, 8. Dezember 2023 Für eine einfache und durchgängige Umsetzung der Herkunftsdeklaration hat der Verein Schweizer Brot die beiden Marken «Schweizer Brot» und «Schweizer Brot und Feinbackwaren» entwickelt. Damit ausgelobte Produkte müssen folgende Kriterien erfüllen:

Rohstoffe: Zu 80 Prozent aus der Schweiz, mindestens in Suisse-Garantie-Qualität.

Rückverfolgbarkeit: Dafür wird die Garantiemarke Suisse Garantie verwendet.

Verarbeitung: Muss zu 100 Prozent in der Schweiz erfolgen.

Für die Nutzung dieser beiden Marken brauchen Produzenten und Händler eine Registration.

Zunehmend im Detailhandel

Bei der Herkunftsdeklaration sind nicht nur Bäckereien gefragt, sondern auch Restaurants (z. B. beim Brotkörbchen auf dem Tisch) sowie der Detailhandel. Denn insbesondere jüngere Menschen würden bei Coop und Migros Brot und Backwaren einkaufen, so der Verein Schweizer Brot. Top-Einkaufsorte seien die beiden Detaillisten in Sachen Sandwiches, wobei gemäss Umfrage den Konsument(innen) auch in dieser Kategorie Schweizer Produkte wichtiger werden.

«Mit der Herkunftsdeklaration für Brot und Feinbackwaren zeigt sich nun schwarz auf weiss, ob auch die im Offenverkauf angebotenen Produkte in der Schweiz produziert wurden oder nicht», fasst Urs Wallauer zusammen, Direktor des Schweizerischen Bäcker- und Confiseurmeister-Verbands (SBC).

Die Importzahlen steigen

Es wird also einfacher für die Konsument(innen), sich bewusst für Schweizer Backwerk zu entscheiden. Es wird sich zeigen, ob sie es auch tun. Denn bisher gibt es einen auffälligen Widerspruch: Während in der erwähnten Umfrage der von der Kundschaft selbst geschätzte Konsumanteil von einheimischem Brot bei 89 Prozent liegt, stellt man in den vergangenen Jahren bei den offiziellen Importzahlen eine jährliche Zunahme eingeführter Back- und Konditoreiwaren um 5,5 Prozent fest.