Steckbrief Linse

Bei den folgenden Angaben handelt es sich um Eckpunkte. Detailliertere Angaben finden Sie in den erwähnten Merkblättern (siehe Link unten)

Inhaltstoffe: 20-30 Prozent Proteine, Ballaststoffe, Mineralstoffe (u.a. Eisen), Vitamine B und C

Ansprüche: Trockentolerant. Viel Regen während der Blüte und zur Erntezeit schlecht.

Klima: Keimt ab 4-5 Grad, Frostschäden bei unter -6 Grad (je nach Stadium und Angewöhnungsphase), bevorzugt warmes und trockenes Klima.

Boden: Gut durchlüftete, durchlässige Böden, wächst auch an kargen Standorten. Empfindlich auf Staunässe, idealer pH über 6. Nicht zu steinig (Gefahr von Verunreinigung lässt sich über die Anbautechnik mit Walzen nach der Saat, Mischkultur usw. beeinflussen).

Sorten: Klein- oder grosssamige Sorten, kleinsamig bringt im Durchschnitt höhere Erträge, verschiedene Farben

Fruchtfolge: Anbaupause von mindestens 6 Jahren, gut nach Getreide (kein Zwischenwirt für Getreidekrankheiten) oder Hackfrucht (z. B. Kartoffeln, v.a. in unkrautwüchsigen Lagen).

Stützkultur: Auf zeitgleiches Abreifen und leichte Trennbarkeit des Ernteguts achten, z. B Sommergerste, Nackthafer, Sommerweizen, Braugerste, Leindotter (entscheidend ist auch die Sorte und die Pflanzenlänge wegen Beschattung der Linsen).

Impfung: Spezialisierte Knöllchenbakterien im Boden vorhanden, keine Saatgut-Impfung nötig.

Saatzeitpunkt: So früh wie möglich in gut abgetrockneten Boden, 4-5 cm tief gegen Vogelfrass. Bei Mischkultur die Anteile je nach Konkurrenzstärke der Stützkultur wählen, allgemein etwa 75 Prozent Linsen und 25 Prozent Mischungspartner. Herbstsaaten sind teilweise auch möglich.

Ernte: Zeitpunkt wegen uneinheitlicher Abreife schwer zu bestimmen, etwa Mitte August. Mittlere Hülsen sollten braun und Körner hart sein. Wegen geringer Standfestigkeit braucht es einen tiefen Schnitt (oder auf gemischt mit einer Stützkultur anbauen).

Ertrag: In Europa durchschnittlich 9,6 dt/ha, grosse Schwankungen je nach Region und Anbaumethode. Trocknung und Reinigung für die Qualität zentral.

Produkte: Ganze Körner, Teigwaren, Mehl

Forschung zum Mischanbau mit Erbsen

Agroscope sieht im Anbau von Linsen in der Schweiz Potential, die Nachfrage übersteige das einheimische Angebot. Die grössten Linsenproduzenten sind heute Kanada, Indien und die Türkei. Aktuell beschäftigt sich die Forschung u.a. mit dem Mischanbau von Erbsen und Linsen. Damit soll die empfohlene Anbaupause verkürzt werden (6 Jahre, wenn Erbse-Linse-Mischanbau gegenüber einer Anbaupause von 10 Jahren für Erbse wenn noch eine zweite Leguminosen einzeln in der Fruchtfolge ist) und die Linsen als «glutenfrei» vermarktet werden können. Die seit 2016 in der Schweiz gesammelten Erfahrungen seien vielversprechend.