Die Bauernvereinigung Schwyz (BVSZ) darf in ihrem Abstimmungskampf gegen die Massentierhaltungs-Initiative (MTI) auf grossen Support zählen. So wird sie vom Kantonalen Gewerbeverband und von Gastro Schwyz unterstützt. Auch alle Bundesparlamentarier des Kantons Schwyz stellen sich klar gegen die Initiative und sind im kantonalen Komitee zu finden.

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Grosse Investitionen bei Annahme der MTI

Auf dem Betrieb der BZG Strüby/Pfyl in Rickenbach ob Schwyz informierte das Komitee über die konkreten Auswirkungen der MTI auf die Landwirtschaft. Als wichtiger Betriebszweig neben den 30 Milchkühen werden rund 10'000 Legehennen gehalten. Von den jährlich 3 Millionen Eier vermarktet die Bauernfamilie Pfyl rund 800 000 direkt in der Region. «Bei Annahme der Initiative könnten wir nur noch 4000 Tiere halten, und das in zwei Ställen», so Beat Pfyl. Sie müssten einen Teil des bestehenden Stalles abbrechen und einen zweiten Stall in genügendem Abstand erstellen.

Das hätte für die Familie Pfyl nicht nur grosse Investitionen zur Folge, sondern würde auch noch zusätzlich Kulturland beanspruchen, so der Geflügelfachmann. Auf diesen Punkt ging auch Nationalrat Marcel Dettling ein. «Damit der heutige Bedarf gedeckt werden könnte, müssten schweizweit 22'000 neue Geflügelställe gebaut werden.» Im weltweiten Vergleich seien in der Schweiz nicht nur die Anforderungen beim Tierschutz enorm hoch. Auch bei den Tierzahlen bestünden grosse Unterschiede. «Wir haben beim Geflügel einen Höchsttierbestand von 10'000 Tieren, in der Ukraine gibt es Ställe mit 6 Millionen Hühnern», so der Ybriger Landwirt Dettling. Konsumenten mit einem noch höheren Anspruch als die Schweizer Qualität hätten heute schon die Möglichkeit, auf Labelprodukte zurückzugreifen.

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Ja zur MTI würde Einkaufstourismus fördern

«Als liberale Konsumentin möchte ich auch in Zukunft die Wahlfreiheit zwischen konventionellen und Labelprodukten haben», betonte Nationalrätin Petra Gössi, welche sich gleich noch als beachtliche Eierkonsumentin outete.Nicht jede Schweizerin könne und wolle es sich leisten, Biofleisch zu kaufen. Das zeige aktuell der Markt, wo teilweise das Angebot an Biofleisch die Nachfrage übersteige.Was Konsumenten mit einem kleineren Budget nach Annahme der Initiative machen würden, ist für Nationalrat Alois Gmür klar: «Diese werden sich vermehrt im Ausland mit Nahrungsmittel eindecken.» Kritisch ist der Einsiedler Bierbrauer Alois Gmür auch gegenüber der Kontrolle der Importprodukte, welche bei einem Ja ebenfalls nach den Bio-Suisse-Richtlinien von 2018 produziert werden müssten. Das sei schlicht nicht praktikabel.