Mit dem Neubau verändert sich die Ausrichtung der Milchviehhaltung am BBZ Arenenberg. Das neue Haltungssystem fokussiert auf Weidehaltung für die Milchkühe in Verbindung mit dem automatischen Roboter-Melksystem. Der Stall verfügt nebst dem automatischen Melksystem auch über einen autonom arbeitenden Entmistungsroboter und Futterzuschieber sowie über ein automatisches Weidetor.

Der neue Stall ist auch ein Versuchsstall

AboVom 80 m langen Höhensteg aus lassen sich die Tiere gut beobachten. Der Kompost bietet den Tieren eine weiche Liegefläche. Auf der offenen Fläche können sie liegen, wo und wie sie wollen. (Bilder Michael Götz)TierhaltungNachhaltig produzieren im KompoststallFreitag, 9. Juli 2021 Das Kompostierungssystem im Stall ist speziell. Dabei liegen die Kühe in einem offenen Liegebereich auf weichem Sägemehl, das aktiv kompostiert. Dieses Kompostierungssystem erlaubt es dem Arenenberg, wertvolle Praxiserfahrungen mit diesem Dünger auf der Wiese in einem Biobetrieb kennenzulernen. 

Die erhöhten Fressstände und die geneigten Laufflächen mit Harnsammelrinne sollen die Ammoniakemissionen im Stall senken. Herausforderungen der Trittsicherheit und der automatischen Räumung der geneigten Laufflächen mit einem Roboter werden auf ihre Praxistauglichkeit getestet. 

Um die Kernkompetenzen in der landwirtschaftlichen Ausbildung zu stärken, ist der neue Milchviehstall mit einer Besuchertribüne ausgestattet. So können die Schülerinnen und Schüler aber auch Besucherinnen und Besucher am Arenenberg direkt vor Ort von den gesammelten Erfahrungen lernen und profitieren. 

Platzverhältnisse werden optimal genutzt 

Der Milchviehstall für 52 Milchkühe und neun Kälber bis 200 Kilogramm  als Mehrgebäudestall konzipiert, um die Platzverhältnisse optimal zu nutzen und die klimatischen Ansprüche an einen Milchviehstall zu erfüllen. Zudem fügt er sich dadurch massstäblich gut in die Umgebung ein. Für den Holzbau wurde fast ausschliesslich Käferholz aus dem Staatswald verwendet. 

Während der Vegetationszeit sollen die Kühe möglichst viel weiden können. Das fördert das Wohlbefinden der Tiere und reduziert die Emissionen im Stall, verlangt aber einen freien Zugang zwischen der Weide, dem Melkroboter und dem Stall. Die Kühe müssen ungestört die angrenzende Strasse zu den Weideflächen passieren können. Dazu wurde in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Salenstein ein frei zugänglicher Weideübergang mit in der Fahrbahn bündig eingelegten Rosten realisiert. 

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Tag der offenen Tür am 25. und 26. September 

In wenigen Wochen wird die Einweihung des neuen Milchviehstalls gebührend gefeiert. Am 23. und 24. September werden fachliche Führungen für Landwirtinnen und Landwirte angeboten. Am 25. und 26. September ist die freie Besichtigung des Stalles für die Bevölkerung möglich.