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"Wir haben es satt": Das Ende der industriellen Landwirtschaft
Die Bewegung "Landwirtschaft mit Zukunft" fordert das Ende der industriellen Landwirtschaft. Denn Vieles gehe heute in die falsche Richtung und die Probleme seien derart offensichtlich, dass es schmerzt.
Die zumeist jungen Demonstrierenden wurden von drei Traktoren begleitet. Zwei vom Zirkus Chnopf und jenem der Solwai Ortoloco in Dietikon ZH (Bild jsc)
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Die Parolen drehten sich auch um Food Waste. Passend, schliesslich ist Dominik Waser auch Gründer von Grassrooted, das sich für die Rettung von Lebensmitteln einsetzt. (Bild jsc)
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Tina Siegenthaler und Leute der Solwai Ortoloco in Dietikon ZH begleiteten den Zug mit einem Traktor. (Bild jsc)
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Anhänger verschiedener Bewegungen waren vertreten: Klimastreik, Extinction Rebellion und Vertreter der Pestizidverbots-Initiative. (Bild jsc)
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Auch Armin Capaul hatte sich der Demo angeschlossen und nutzte die Gelegenheit, um für seine Kandidatur in den Nationalrat zu werben. Sein Slogan: "Kühe mit Hörnern, die Gras und Heu fressen, schaden dem Klima nicht." (Bild jsc)
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Die Redner waren sich einig darin, dass sich an der landwirtschaftlichen Produktion in der Schweiz einiges ändern muss. (Bild jsc)
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Biobauer Samuel Spahn kritisierte die Haltung des Bauernverbands, der beschönige, abwiegle und auf Floskeln ausweiche, statt Probleme anzuerkennen. (Bild jsc)
"Es wird immer wieder erzählt, es gehe nicht ohne Kunstdünger, Pestizide und Gentechnik. Das ist eine glatte Lüge, der Biolandbau beweist täglich das Gegenteil." Mit diesen Worten machte Samuel Spahn, Biolandwirt aus Zürich seine Meinung klar. Er war einer der Redner an der heutigen Demo in Zürich unter dem Motto "Wir haben es satt", die den Startschuss für die neue Bewegung "Landwirtschaft mit Zukunft" markieren soll.
Die Landwirtschaft soll Teil der Lösung werden
Dominik Waser, Initiant der Bewegung legte die Ziele von "Landwirtschaft mit Zukunft" dar. Man setze sich konsequent dafür ein, dass die Schweizer Landwirtschaft nicht länger eine Klimasünderin sei, sondern Teil der Lösung verschiedener Probleme. Dazu will Waser Alternativen zur industriellen Produktion eine Stimme geben, in Zusammenarbeit mit bestehenden Vereinen, Verbänden, aber auch Firmen und den Konsumierenden. "Wir wollen nicht länger Schuld zuweisen, sondern Lösungen aufzeigen", erklärte der Aktivist.
Höhere Preise sind kein Argument
Angesichts der Umwelt- und Gesundheitskosten, die hoch intensive Produktionsweisen verursachen, sei das Argument höherer Preise beim ökologischem Anbau nicht sinnvoll, ist Dominik Waser überzeugt. Man müsse auch die Konsumenten besser darüber informieren, wie Lebensmittel hergestellt werden.
"Wie fordern was uns zusteht: eine ökologische, regenerative Landwirtschaft und eine klimagerechte Landwirtschaft jenseits von industrieller Produktion, der Agrarlobby und reinem Profitinteresse", fasste er zusammen.
Es ist nur eine Form der Landwirtschaft, die problematisch ist
Die Agrarökologin Angelika Hilbeck von Critical Scientists Switzerland erklärte in ihrer Rede, man könne beim Bekämpfen des Klimawandels den Agrar- und Ernährungssystemwandel nicht aus der Diskussion weglassen. "Diese Systeme müssen unter Druck kommen und unbedingt geändert werden", meinte Hilbeck. Die gute Nachricht sei, dass es nicht "die" Landwirtschaft sei, die Probleme verursache – es sei nur eine der vielen verschiedenen Formen: die industrialisierte.
Ein Güggeli für 80 Franken
Um die den Bäuerinnen und Bauern aufgezwungene marktwirtschaftliche Logik zu illustrieren, erzählte Tina Siegenthaler die Geschichte ihres Versuchs, ihre Hühnerherde selbst aufzuziehen. Die Bio-Bäuerin arbeitet in Dietikon ZH und beschloss mit ihren zwei Mit-Betriebsleitern, für einmal einige Eier ausbrüten zu lassen. Als sie nach zwei Monaten die männlichen Hühner metzgen liessen, berechneten sie den Preis – und kamen auf 80 Franken pro Güggeli.
Gemeinsam Werte definieren
Der Haken war die zu geringe Effizienz, da zu viel Arbeitszeit für ein Einzeltier aufgewendet worden war. "Wir müssen gemeinsam diskutieren, wie wir produzieren wollen", meinte Siegenthaler. Zusammen müssten Konsumenten, Produzenten, Händler und die vor- und nachgelagerten Stellen definieren, welche Werte in der Produktion verfolgt werden sollten.
Ein Bericht verschwindet von der Bildfläche
Es gehe schon lange vieles in die falsche Richtung, so Samuel Spahn. Der Biobauer aus Zürich erklärte, eigentlich habe der Agrarbericht 2008 bereits aufgezeigt, dass eine kleinräumige und ökologische Landwirtschaft die Weltbevölkerung am besten ernähren könnte. "Mittlerweile hört man nichts mehr von diesem Bericht – offensichtlich wurde er erfolgreich schubladisiert", meinte er bitter.
Offensichtliche Probleme
Es gebe viel zu tun auf dem Weg zu einer klimaneutralen Schweizer Landwirtschaft; "Das Konsumverhalten und die Produktionsweise müssen sich radikal ändern." Artensterben, Nitrat und Pflanzenschutzmittel im Grundwasser – die Probleme seien derart offensichtlich, dass es schmerze. Aufseiten der Konsumenten nannte Spahn die Begriffe Food Waste, Fleischkonsum, sowie Regionalität und Saisonalität als wichtige Punkte.
Keine weiteren Floskeln, sondern Probleme anerkennen
Auch die Rolle des Schweizer Bauernverband (SBV) thematisierte Samuel Spahn in seiner Ansprache. Er erwarte vom SBV in Zukunft, dass er die bestehenden Probleme anerkenne. Beschönigungen, Abwiegeln oder Floskeln (etwa "wir sind auf dem richtigen Weg") seien Fehl am Platz. "Ansonsten dürfte es mit der viel gerühmten Solidarität der Bevölkerung für die Landwirtschaft in der Schweiz bald vorbei sein", warnte er.
Ein friedlicher, aber lauter Umzug
Die Demo an sich verlief friedlich. Die Parolen waren vielfältig, immer wieder kamen auch die Sprechgesänge des Klimastreiks auf. Die Passanten schienen mehrheitlich entweder erstaunt oder interessiert, auch wenn auch ein altbekannter Kommentar nicht fehlen durfte: "Die sollten besser in die Schule, oder Arbeiten gehen", zischte ein Zuschauer.
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