Die Wetterbedingungen während der Periode 2020 und 2021 waren für den Winterweizen ungünstig. Die Aussaat erfolgte unter guten Bedingungen, und der Auflauf der Pflanzen war an den meisten Standorten regelmässig. Das Wachstum war aber aufgrund der sehr trockenen Bedingungen im April nicht optimal. Danach folgte eine sehr feuchte Periode mit eher tiefen Temperaturen, welche das Abreifen der Pflanzen verzögerte. Die Ernteperiode erwies sich als eine der kompliziertesten: Aufgrund der Unwetter verzögerten sich die Ernten, was in gewissen Regionen zu Auswuchs führte und somit die Qualität des Weizens stark beeinträchtigte.

Septoria an allen Standorten

Aber trotz der schwierigen Bedingungen war der diesjährige Krankheitsdruck nicht sehr hoch. Der sehr trockene Frühling hat den Mehltaubefall verringert. Gelb- und Braunrost traten auch nur selten auf. Nur Septoria wurde bei allen Standorten beobachtet.

Im ÖLN-Anbau liegt der zweijährige Ertragsdurchschnitt bei 76,4 dt/ha. In der Klasse TOP befindet sich Baretta mit einem Ertrag von 75,9 dt/ha an erster Stelle, dicht gefolgt von Cadlimo mit 75,3 dt/ha. Montalbano befindet sich an dritter Stelle mit einem Ertrag von 73,8 dt/ha. Die Sorten Diavel und Piznair erzielen 73 bzw. 72,1 dt/ha. Das Ende des Klassements wird durch CH Nara besetzt (69,3 dt/ha).

Diavel: am meisten Protein

Beim Proteingehalt erreicht die Wechselsorte Diavel die Spitze des Klassements mit 15,1 Prozent, dicht gefolgt von CH Nara (15 %), Piznair (14,9 %) und Montalbano (14,7 %). Mit 14 Prozent erreicht Baretta den Versuchsdurchschnitt 2020 bis 2021. An letzter Stelle der Sorten der Klasse TOP befindet sich Cadlimo mit einem Gehalt von 13,9 Prozent. Sie erreicht aber das beste Hektolitergewicht (78,9 kg/hl). Im Bereich des Hektolitergewichtes folgt CH Nara (78,5 kg/hl) und Diavel (78,2 kg/hl). Montalbano (76,6 kg/hl), Piznair (76,5 kg/hl) und Baretta (75,3 kg/hl) weisen Werte unterhalb des zweijährigen Durchschnittes auf (77 kg/hl).

In der Klasse I ist Hanswin die ertragreichste Sorte mit einem Ertrag von 77,9 dt/ha. Sie war mit 81,1 dt/ha ebenfalls die Beste in den Versuchen 2019–2020. Sie wird mit 77,4 dt/ha dicht gefolgt von Campanile, der neuen Sorte auf der Liste der empfohlenen Sorten. Arina befindet sich an letzter Stelle der Klasse I mit 73,2 dt/ha. Sie erreicht jedoch den besten Proteingehalt ihrer Klasse (14,9 %) während Hanswin und Campanile mit 13,3 und 13,2 Prozent unterhalb des Durchschnittes (14 %) liegen. Mit79,5 kg/hl weist Arina ebenfalls das beste Hektolitergewicht des Versuches 2020–2021 auf, gefolgt von Hanswin mit 79,2 kg/hl.

Deutsche Sorte punktet

In der Klasse II besitzt die deutsche Sorte Spontan das beste Resultat (84,2 dt/ha). Posmeda erreicht 82,4 dt/ha. Beim Proteingehalt erzielt Posmeda 13,4 und Spontan 13,1 Prozent. In der Klasse Futterweizen erzielt Poncione, die erste Futterweizensorte aus der Schweizer Züchtung, sowohl im ÖLN- als auch im Extenso-Anbau sehr hohe Erträge (86,7 dt/ha bzw. 80,4 dt/ha). Dies sind die besten Resultate aller Klassen.

Im Extenso-Anbau liegt der Durchschnitt der Jahre 2020 und 2021 bei 71,6 dt/ha (Abb. 3). Er ist um 4,8 dt tiefer als der Durchschnitt im ÖLN-Anbau. In der Klasse TOP, wie im ÖLN-Anbau, befinden sich die Sorten Baretta und Cadlimo an der Spitze des Klassements mit Werten von70,3 dt/ha und 69,4 dt/ha, gefolgt von Montalbano (68,9 dt/ha) und Diavel (68 dt/ha). Wie im ÖLN-Anbau besetzt CH Nara das Ende des Klassements (64,6 dt/ha). Cadlimo und Diavel erreichen beide das beste Hektolitergewicht mit 78,2 kg/hl. Wie 2020 und 2019 ist Hanswin mit 71,5 dt/ha die ertragsreichste Sorte der Klasse I. Auch wie im Vorjahr erreichte sie mit 78,7 kg/hl das beste Hektolitergewicht aller Klassen. In der Klasse II liegt Spontan mit einem Ertrag von 75,8 dt/ha an der Spitze. Posmeda erreicht 75,3 dt/ha.Swissgranum

Die Ergebnisse von 2021 findenSie unter folgendem Link: www.swissgranum.ch