Wenn sich Getreideproduzenten, Müller und Bäcker an einen Tisch setzen, gibt es viel zu reden. So auch an der 14. Delegiertenversammlung des Vereins Naturel. In der Organisation IP Suisse setzt sich dieser für die Vermarktung des IP-Suisse Mehl in rund 70 Bäckereien in der Schweiz. Diese müssen bei der Verarbeitung die Richtlinien des Vereins einhalten.

Das Brot verdaulicher machen

Die Delegierten sprechen über das neue Pflichtenheft. Längere Teigruhezeiten werden neu Vorschrift. So sollen die Brote schlussendlich besser verdaulich sein, wie Präsident Marco Berwert erklärt. Zudem soll der Wegglibeutel neu gestaltet werden. Auf diesen dürfen die Delegierten schon einen Blick werfen. Auch ein neues Spezialbrot stellt Marco Berwert, der selbst Bäcker ist, vor. Das Naturel Urdinklel Brot entwickelte der Verein zusammen mit Sonja Durrer, der amtierende Weltmeisterin in Bäckerei-Konditorei.

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«Man kann nie genug über das Brot reden» 

Marco Berwert, Präsident Verein Naturel

 

Mit Branding den Verein bekannter machen

Und auch der Nutzen und die Tücken von Social Media geben zu reden. Curdin Orlik von IP Suisse erklärt, was wichtig ist bei Social Media. Erstmals müsse eine Strategie festgelegt werden, so der Agronom und Schwinger. Eine mögliche Strategie für Naturel wäre es, die Reputation zu fördern und durch Branding den Verein bekannter machen. «Dabei kann etwa die nachhaltige Produktion ein Argument sein», so Orlik. Zudem könnte die interne Kommunikation innerhalb von IP Naturel ausgebaut werden. «Man kann nie genug über das Brot reden», ergänzt auch Marco Berwert.

 

Zeigen, wie eine Bäckerei aussieht

Eine Frage wäre auch, wen man denn mit Naturel ansprechen möchte. «Man muss sich in die Zielgruppe einfühlen und versuchen herauszufinden, was diese beschäftigt», so Orlik. Ein Follower wird eine Seite nur liken, wenn er etwas Spannendes erfahren kann. Etwa, wie es in einer Bäckerei aussieht. Social Media ist auch ein grosser Aufwand, meint ein Delegierter. Curdin Orlik bestätigt: "Alle Fragen von den Usern müssen beantwortet werden". Das gebe schon zu tun.

«Essen muss jeder Mensch und es gibt immer mehr Menschen, die wissen wollen, was sie essen, da können wir mit Social Media ansetzen.»

Curdin Orlik, Ip-Suisse

"Bauern dürften ruhig mutiger sein" 

Dann beim Apéro geht es um die Pflanzenschutz-Initiativen. Herbizidfreie Produktion könnte für die IP-Suisse Produzenten schon bald Pflicht werden, erzählt Bauer Hans Engeli. Mit der mechanischen Unkrautbekämpfung hatte er gute Erfahrungen gemacht.

Die Bauern könnten ruhig etwas mutiger sein und weniger Herbizid einsetzten so Engeli. Er hat bereits seit einigen Jahre immer weniger Herbizid eingesetzt. «Wir machen das aber nicht zum Nulltarif», so Engeli. Für das Risiko müssten die Bauern entschädigt wird. 

«Es gibt 80 Millionen mehr Leute pro Jahr auf der Welt, so werden die Grundnahurngsmittel wieder wichtiger, dann ist man froh, wenn man noch ein Stück Brot hat»

Vorstandsmitglied des Vereins Naturel, Weber Rudolf