Wie der Herbst aufgehört hat, fängt auch der Frühling an. Die Böden sind, auch aufgrund der Niederschläge Anfang der Woche, wassergesättigt. Obwohl dringende Sä- und Pflegearbeiten anstehen, ist wieder einmal Geduld gefragt.

Gerste verkürzen

Die Getreidebestände sind zügig im Wachstum, Gerstefelder haben bereits das Schosserstadium erreicht. Nun sollte die zweite Stickstoffgabe ausgebracht werden. Wo keine Ährenschiebergabe eingeplant ist, kann mit Harnstoff die Düngung abgeschlossen werden.

Verkürzung: Wer das Getreide nicht beim Pflanzenschutzmittelverzichts-Programm des Bundes angemeldet hat, sollte nun die Verkürzung ins Auge fassen. Der ideale Einsatzzeitpunkt der Halmverkürzer (Moddus, Medax oder auch Prodax) ist im Stadium 31-32 (1. Knoten respektive 2. Knoten fühlbar, mit mind. 1 cm bzw. 2 cm Abstand zum Bestockungsknoten/1. Knoten).

Wirkung: Je nachdem welcher Halmverkürzer eingesetzt wird, sind die Wetterbedingungen für eine gute Wirkung entscheidend. Moddus ist im Vergleich stärker witterungsabhängig und wirkt optimal bei 10 bis 20°C. Sollten die Temperaturen tiefer sein, ist eine hohe Lichtintensität (Sonneneinstrahlung) für eine ausreichende Wirkung notwendig.

Wird ein Halmverkürzer eingesetzt, kann geprüft werden, ob sich der Einsatz eines Fungizides lohnt. Die Bedingungen sowohl im Herbst als auch im Frühjahr, mit den zahlreichen Niederschlägen, haben die Entwicklung von pilzlichen Erregern gefördert. In vielen Feldern sind Erstinfektionen von Netzflecken und Spitzflecken (Rhynchosporiose) bereits auf den obersten Blättern, die für die Auszählung der Bekämpfungsschwelle relevant sind, vorhanden.

Kontrolle: In Feldern, die im Herbst behandelt wurden, sollte eine Wirkungskontrolle auf Klebern, Ungräsern und Blacken gemacht und allfällige Korrekturbehandlungen vorgenommen werden.  

Winterweizen düngen

Schossergabe: Die Winterweizenbestände sind nur leicht zeitversetzt zur Gerste. Vor allem früh gesäte Bestände beginnen bald mit dem Schossen. Sobald die Felder befahrbar sind, kann in diesen Beständen die Schossergabe erfolgen.

Herbizidbehandlungen: Bis zum Ende der Bestockung ist der Einsatz von Chlorcholinchlorid (CCC) zur Verkürzung noch möglich. Idealerweise lässt sich der Wachstumsregler CCC mit einer Herbizidbehandlung kombinieren.

Der Rapsglanzkäfer nimmt Fahrt auf

Erste Felder haben Anfang Woche das Stadium 53 (Hauptknospen über den obersten Blättern) erreicht. Schüttelproben in den Felder zeigen bereits, dass sich viele Rapsglanzkäfer an den Blütenknospen befinden. Einflughöhepunkte des Rapsglanzkäfers gab es in einigen Regionen der Schweiz bereits vor zwei Wochen und die wärmeren Temperaturen des Wochenendes werden die Aktivität des Käfers sicherlich erhöhen.

Sobald im Stadium 53-55 6 Käfer/Pflanze ausgezählt werden, ist die Bekämpfungsschwelle erreicht und eine Behandlung angezeigt. Mittel mit den Wirkstoffen Acetamiprid und Spinosad oder auch Kaolin können ohne Sonderbewilligung eingesetzt werden.