Vielerorts waren bereits Ende Februar Tiere auf den Weiden zu sehen – eher aussergewöhnlich für den Wintermonat. Wo Weidegras schon üppig vorhanden ist, sollte es jetzt auch für die Weidetiere genutzt werden.

Trittspuren im Frühling

Bei einem Mitglied einer Whats-App Gruppe, in der sich über Themen rund ums Weiden ausgetauscht wird, kam die Frage auf, ob Trittschäden im Frühling nicht den Ertrag einer Fläche schmälern. Gemäss Betriebsleiter Michael Sutter kompensieren die Weiden solche Schäden im Frühjahr problemlos.

Er schränkt zwar ein: «Klar gibt es Grenzen, so hätten wir gerne etwas früher mit dem Weiden begonnen, mussten jedoch aufgrund der Nässe bis letzte Woche zuwarten.» Für ihn überwiege jedoch klar der Nutzen der frühen Überweidung, welche einen dichten und trittfesten Bestand fördere. Wichtig sei jedoch, dass die einzelne Koppel nur kurz bestossen werde und sich danach erholen könne.

Düngung nicht vernachlässigen 

Wer früh mit der Weide beginnt, muss auch rechtzeitig die weitere Nährstoffversorgung der Böden planen. Wurden im Herbst/Winter keine Hofdünger ausgebracht, macht es in der Regel mehr Sinn, diese erst nach dem Überweiden auszubringen. Priorität sollte das möglichst frühe Überweiden haben, welches durch allfällige Güllerückstände auf den Weiden nicht verzögert werden sollte.

Spätestens nach dem zweiten Umtrieb ist die zweite Gabe einzuplanen, um das natürliche gute Graswachstum zu unterstützen. Wie Versuche zeigen, ist die Stickstoffeffizienz im Frühling am besten, weil alle erforderlichen Faktoren für ein gutes Graswachstum gegeben sind.

Checkliste März: 

  • Zeit für die Vorweide nutzen: Ziel sollte es sein alle Weidekoppeln zu überweiden, auch solche welche anschliessend konserviert werden.
  • Tiere schon jetzt auf die angestrebte Abtriebshöhe (ca. 3.5cm) abfressen lassen.
  • Faustregel für «normale» Jahre: spätestens bis Ende April soll der erste Umtrieb über alle Koppeln abgeschlossen sein.
  • Ab März ist ein wöchentlicher Farmwalk wieder sinnvoll (eventuell mit Grasmessung), um die Entwicklung des Grasvorrats zu kontrollieren.
  • Ein Überspringen/Wegkonservieren von zu alten Koppeln sollte bei rechtzeitigem Weidebeginn erst im zweiten Umtrieb/ab April nötig sein.