Die kalte Jahreszeit naht im Mittelland. Schafe werden auch während der Wintermonate geweidet. Grundsätzlich sind sie durch ihr Wollkleid gut gegen kalte Temperaturen geschützt. Trotzdem gilt es, einige Punkte zu beachten.

Schur im Herbst

Damit der Wollstapel im Januar/-Februar, wenn meistens die tiefsten Temperaturen herrschen, auch wieder genügend ausgebildet ist, sollten die Tiere spätestens im Herbst (Oktober) geschoren werden.

Obwohl die Wolle schützt, gelten Bestimmungen bezüglich Witterungsschutz. So ist den Schafen bei extremer Witterung im Winter ein künstlicher Unterstand anzubieten. Alle Tiere müssen darunter Platz haben. Ab dem 1. Dezember bis zum 28. Februar muss jederzeit ein künstlicher Unterstand zur Verfügungstehen, ausser an Tagen und Nächten mit trockener Witterung. Dieser Witterungsunterstand sollte einen trockenen und windgeschützten Liegeplatz haben. Die Mindestfläche ist pro Tier vorgeschrieben und richtet sich nach dem jeweiligen Lebendgewicht.

Lämmer brauchen Wärme

Wichtig zu beachten ist zudem, dass sich das Wärmebedürfnis zwischen ausgewachsenem Tier und Lamm stark unterscheidet. Die Idealtemperatur einer Aue liegt zwischen 0 und 15°C. Mit ausgebildetem Wollkleid können sie aber gut mit Temperaturen bis minus 10°C ohne Leistungseinbussen auskommen. Die Idealtemperatur von Lämmern fängt nach der Geburt bei 22°C an und sinkt in den ersten Wochen bis auf 12°C. Sinken die Temperaturen unter 8°C, wird es kritisch für die frischgeborenen Lämmer, da diese sehr temperaturempfindlich sind. Sie kühlen in den ersten fünf Stunden nach der Geburt sehr schnell aus, da ihre nasse Wolle nicht gut schützt. Ab 37°C Körpertemperatur ist ein Jungtier unterkühlt. Bis sie trocken sind, brauchen sie daher eine hohe Umgebungstemperatur.

Die Bevölkerung beobachtet

Der Tierschutz regelt, dass Schafe für die Geburt eingestallt werden müssen. Zudem müssen Mütter und Lämmer in den ersten zwei Wochen nach der Geburt jederzeit Zugang zu einer Unterkunfthaben. Zwar ist es auch im Stall in der Winterperiode schwierig, die Idealtemperatur für die Jungtiere zu erreichen, jedoch kann dort mit Wärmequellen gearbeitet und Zugluft vermieden werden. Wärmere Temperaturen regen den Stoffwechsel an. Ausserdem ist die Einstallung gut für die Mutter-Jungtier-Bindung und erleichtert die Kontrolle, ob dieLämmer Kolostrum getrunken haben oder nicht und ob die Auen nach der Geburt fit sind.

Und: Eine gute Haltung mit Schutzmöglichkeiten auf der Winterweide wird von der Bevölkerung geschätzt.