Die Schweizer Nutztiere erhalten heute zu 86 Prozent einheimisches Futter. Die Branche will aber die Eigenversorgung erhöhen und damit den sich ändernden Erwartungen der Konsumenten und der Gesellschaft gerecht werden. Deshalb hat der Schweizer Bauernverband letztes Jahr die Erarbeitung einer Strategie für eine nachhaltige Schweizer Futtermittelversorgung initiiert. Nun liegen erste Zwischenresultate der Arbeitsgruppe vor.

Ihre Strategie fusst auf drei Handlungsachsen, wie in einer Mitteilung des SBV zu lesen ist:

  • Inlandproduktion stärken: Die Arbeitsgruppe möchte den Inlandanteil im Futter erhöhen. Dazu will sie die Produktion von Futterweizen verdoppeln. In möglichst vielen Programmen und Labels soll ein Mindestanteil Schweizer Futter verankert werden. Damit effektiv mehr Futterweizen angebaut wird, sei eine von der Wertschöpfungskette mitfinanzierte Preiserhöhung nötig. Denn dazu brauche es eine bessere wirtschaftliche Attraktivität dieser Kultur.

  • Importe absichern: Weiter soll sicherstellt sein, dass die importierten Futtermittelkomponenten ökologisch und sozial verantwortungsvoll produziert wurden. Einzelne wichtige Futtermittelkomponenten, wie Bruchreis und Maiskleber, werden vor diesem Hintergrund näher beleuchtet.

  • Alternativen erhalten und fördern: Die heutige Alternativen in der Nutztierfütterung sollen erhalten und nach Möglichkeit ausgebaut werden. Nebenprodukte der Nahrungsmittelindustrie (z.B. Rübenschnitzel, Müllereinebenprodukte) sollen maximal zum Einsatz kommen. Um die Ressourceneffizienz zu verbessern, soll auch die Verfütterung von tierischen Eiweissen wieder geprüft werden.

Finanzierung sorgt für Unstimmigkeiten

Diese drei Handlungsachsen präsentierte die Arbeitsgruppe in Form von Zwischenresultaten Vertretern der betroffenen Wertschöpfungskette. Diese seien sich einig, dass die Erarbeitung einer von der gesamten Branche mitgetragenen Strategie nötig ist und sie unterstützen die Stossrichtungen grundsätzlich. Grössere Vorbehalte gibt es jedoch bei der Frage der Mitfinanzierung der Kosten. Die Arbeiten werden trotzdem weitergeführt. In einem nächsten Schritt können sich die Akteure der betroffenen Branchen im Rahmen einer Vernehmlassung vertieft zu den Zwischenresultaten äussern.

pd/BauZ