«Obwohl die Krankheit erst 1974 in Italien erstmalig beschrieben wurde, hat sie sich derart verbreitet, dass sie heute weltweit in nahezu jedem Rinderstall in unterschiedlichem Ausmass anzutreffen ist», wird ein Mitautor der Studie von der deutschen Martin-Luther-Universität zitiert. Auch in der Schweiz ist Mortellaro (Dermatitis digitalis) ein grosses Thema. Die Arbeit von Forschenden aus Deutschland und der USA macht nun Hoffnung, der verbreiteten Klauenkrankheit in Zukunft auch züchterisch etwas entgegensetzen zu können.

Resistenzen wurden vermutet

Aufgrund der Tatsache, dass nie alle Tiere in einer Herde an Dermatitis digitalis erkranken, ging man laut Mitteilung von der Existenz von Resistenzen bei Rindern aus. Die genetischen Grundlagen dafür untersuchte das Forscherteam anhand von 5040 Milchkühen aus 13 ostdeutschen Grossbetrieben.

Gene im Zusammenhang mit dem Immunsystem

Mortellaro wird durch Bakterien übertragen, weshalb man sich bei der Analyse auf Erbgutabschnitte im Zusammenhang mit dem Immunsystem konzentrierte. Nachdem zwei möglicherweise wichtige Gene gefunden waren, fielen Punktmutationen auf. Diese sollen einen signifikanten Einfluss darauf haben, wie anfällig ein Tier auf Dermatitis digitalis ist und ob der Krankheitsverlauf chronisch wird.

Hinweise für die Zucht

Als nächstes planen die Forschenden, ihre Arbeit mit Zellkulturen fortzusetzen. Man wolle die bisherigen Ergebnisse untermauern und ausserdem den zugrundeliegenden Mechanismus klären, der die beiden Punktmutationen mit der Mortellaro-Anfälligkeit verbindet.

Bereits jetzt könnten die Ergebnisse aber helfen, die Tierzucht zu verbessern, heisst es in der Mitteilung.