Aus diesem Grund ist ein zeitiges Anfüttern ab der zweiten Lebenswoche ein absolutes Muss. Dabei gibt es verschiedene Strategien: Einige Betriebsleiter(innen) arbeiten mit Wühlerde, andere mit speziellem Saugferkelfutter und wieder andere bieten Absetz- oder Sauenfutter an.

100 Gramm pro Tier und Tag

Auch Kombinationen aus den verschiedenen Futtermitteln sind anzutreffen. Entscheidend ist einfach, dass die Ferkel auch tatsächlich Futter aufnehmen. Als Ziel sind 100 Gramm pro Tier und Tag anzustreben. Nur so überstehen die Ferkel die Umstellung von Milch auf Futter gut und die Verdauung kann sich an pflanzliche Energie- und Proteinträger gewöhnen.

Nehmen die Ferkel in den ersten Tagen nach dem Absetzen nämlich nichts oder nur wenig Futter auf, verkümmern die Darmzotten und die Nährstoffaufnahme wird reduziert. Weiter haben die Ferkel im Anschluss grossen Hunger und fressen zu viel Futter auf einmal, was die Ansäuerung und Verdauung des Futterbreis vermindert. Bei solchen Ferkeln ist der Absetzdurchfall mit einem anschliessenden Wachstumsknick beinahe vorprogrammiert. In den ersten Tagen nach dem Absetzen können zusätzliche Futterautomaten helfen, dass alle Ferkel gemeinsam fressen können, wie das in der Säugezeit möglich war.

Falls rund ums Absetzen Futterumstellungen anstehen, sind diese möglichst schonend zu gestalten. Grundsätzlich sollte ein Absetzfutter hochverdauliche Komponenten wie Milchprotein, Laktose, Haferflocken usw. enthalten. Weiter gehören gute Rohfaser- und Säurequellen dazu, um die Verdauung zu unterstützen. Nebst dem Futter ist auch die Wasserversorgung durch den Wegfall der Muttermilch zentral: Es macht durchaus Sinn,in den ersten Tagen zusätzliche Wasserquellen anzubieten.

Sauberer Stall mit vorgeheizten Kisten

Auch in der Haltung gibt es einige Stellschrauben, die den Erfolg beim Absetzen beeinflussen. Im Idealfall kommen die Absetzferkel in einen sauberen Stall mit vorgeheizten Nestern (28 bis 30 Grad C), der Aktivitätsbereich darf deutlich kühler sein (18 bis 20 Grad C). Eine andere, gute Möglichkeit ist es, die Ferkel noch eine Woche in der Abferkelbucht zu belassen. Dadurch haben sie nicht alle Veränderungen auf einmal. Bei der Gruppenzusammensetzung ist es ideal, wenn maximal zwei Würfe gemischt werden. Dadurch entstehen weniger Rangkämpfe, der Krankheitsdruck ist geringer und die Ferkel wachsen weniger auseinander.