Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Saal des Restaurants Kloster, Werthenstein LU, vergangene Woche anlässlich der 48. Delegiertenversammlung von Braunvieh Luzern. Denn nebst den Delegierten waren auch zu ehrende Züchter eingeladen. Und zu ehren gab es viel, nach einem sehr guten Jahr für das Luzerner Braunvieh.

Braunvieh: schön und gut

Nebst den Schönen standen vor allem Kühe mit ausserordentlichen Leistungen auf dem Papier im Mittelpunkt. Allgemein stimme ihn die Tendenz zuversichtlich, sagte Präsident Roland Disler. In Bezug auf Milchmengen und Eutergesundheit etwa war das Jahr 2022 erfolgreich. In Zahlen produzierte die braune Kuh in Luzern im Schnitt – bei einem hohen Anteil Berggebiet und Sömmerung – 7216 kg Milch, mit 4,06 % Fett und 3,48 % Eiweiss. Die Lebensleistung beträgt 24 339 kg. Den höchsten Betriebsdurchschnitt im Kontrolljahr erzielten Anton und Rolf Kaufmann, Kleinwangen LU, mit 11'467 kg.

Präsentiert wurden auch viele Zuchtfamilien. Ein Höhepunkt nicht nur für die Züchterfamilien, sondern auch für diejenigen, die sie begutachten und bewerten dürfen, wie zum Schluss der Versammlung Andy Walser, Vizepräsident von Braunvieh Schweiz, bemerkte. Von den Luzerner Stierenzüchtern wurden Thomas Bucher, Neuenkirch LU, und Florian und Willi Pfulg, Romoos LU, für ihre nachzuchtgeprüften Vererber geehrt.

Ein umsatzstarkes Jahr erlebte Kassier Albert Gössi. Einnahmen von der erfolgreichen Lucerne Expo kompensierten den «grossen Brocken» Bruna. Und natürlich wichtig und geschätzt der Kantonsbeitrag von 16 900 Franken. Einen Zustupf aus Luzern gibt es gemäss Roland Disler auch für die Organisatoren von Jubiläums- und regionalen Schauen. Und bereits steht die nächste Lucerne Expo mit der traditionellen Lubra in der Mooshof-Arena an. Vorstandsmitglied Josef Portmann plädierte für eine Durchführung am Wochenende des 15. und 16. Dezembers (Freitagabend Braunvieh, Samstagabend Luzerner Rinder-Nightshow) und bekam von den Delegierten einstimmig die Unterstützung dafür. Portmann, der auch im nationalen Verband im Vorstand ist, betonte die Wichtigkeit und das grosse Engagement der Jungzüchter. Nicht nur, aber vor allem auch bei solchen Grossanlässen.

Neuer Experte Philipp Dahinden

Rolf Stocker von der IG Tierschauhalle berichtete, dass seit zwei Jahren nun beide Hallen der beiden Unternehmer Meyer und Hofstetter im Industriegebiet in Grosswangen LU benutzt werden können. Natürlich wäre eine eigene Halle – wie es etwa die Bündner oder Schwyzer hätten – schön, bemerkte er. Die Luzerner Lösung für die paar Anlässe sei aber zweckdienlich und die Zusammenarbeit mit den beiden Besitzern sehr gut. Die Infrastruktur sei nun so weit, dass «an einem Tag alles aufgebaut werden kann», so Stocker.

Die Versammlung wählte zudem einen neuen kantonalen Experten. Der junge Entlebucher Philipp Dahinden, gelernter Zimmermann und Landwirt EFZ, arbeitet bei Braunvieh Schweiz als Chefplaner LB und ist entsprechend in der Szene kein Unbekannter.

Geehrte 100'000er-Züchter

Markus Barmettler, Rothenburg; Thomas und Sabrina Blum, Roggliswil; Richard Brunner, Rain; Xaver Degen, Malters; Markus Dubacher-Ackermann, Weggis; Werner Felder, Kleinwangen; Daniel und Andreas Grüter, Hohenrain; Martin Haas, Ruswil; Bruno Hodel, Hergiswil LU; Kilian Husmann, Steinhuserberg; Markus Kaufmann, Kleinwangen; Josef Rebsamen, Eschenbach; Martin Schmidiger, Hasle LU; Elmar Schurtenberger, Hohenrain; Kurt Stadelmann, Rengg; André Sticher, Hämikon; Herbert Stocker, Römerswil; Rolf Stocker, Neudorf; Gebrüder Theiler, Emmenbrücke; Josef Weingartner, Buttisholz; Andreas Widmer, Eschenbach; Ivo Widmer, Ruswil; Edi und Paul Winiger, Ballwil; Hanspeter Zemp, Buchrain; Thomas Zurfluh, Richenthal; Fredy Zwyssig, Hildisrieden.