Das Berkshire-Schwein gilt als älteste englische Schweinerasse. Zum ersten Mal erwähnt wurde sie im 18. Jahrhundert.
Einkreuzung anderer Rassen
Schlappohrige Landrassen aus der englischen Grafschaft Berkshire wurden dann mit chinesischen und siamesischen (thailändischen) Schweinen gekreuzt. Später wurden auch Wildschweine sowie auch neapolitanische und portugiesische Schweine eingekreuzt. 1860 kamen die ersten Berkshires nach Japan. Diese haben sich mittlerweile zu einer eigenen Linie etabliert. Diese wird unter der Bezeichnung «Kurobuta» – dem japanischen Begriff für schwarzes Schwein – resp. der Abkürzung «Kuro» vermarktet.
Verbreitung und Rückgang
In England fanden seit 1865 keine Einkreuzungen von anderen Rassen mehr statt. 1885 wurde der Zuchtverband «British Berkshire Society» gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg verloren sie mit dem Aufkommen von leistungsfähigeren Rassen rasant an Bedeutung. 1974 waren nur noch 7 Eber und 36 Zuchtsauen vorhanden, 2008 waren im Herdebuch 300 erwachsene Tiere gelistet.
Die Rasse heute
Inzwischen erholen sich die Bestände. Gründe sind verstärkte Bemühungen, die Rasse zu erhalten, sowie die Wiederentdeckung des Fleisches als Delikatesse. Feinschmecker begehren das Fleisch aufgrund seiner Zartheit, der Marmorierung und seines Geschmacks. Es ist auch bekannt als «Wagyu unter den Schweinefleischen».
In die Schweiz wurden die ersten Berkshires 2017 von Fabio Meier importiert. Die Population ist noch mit weniger als einem Dutzend erwachsenen Tieren sehr übersichtlich.
Rassenmerkmale
Kennzeichnung: Grossrahmig. Dunkle Borsten auf heller Haut. Weisse Abzeichen auf Rüsselscheibe, Schwanzspitze sowie den Füssen. Kurzer Kopf mit Stehohren. Breiter und tiefer Rumpf.
Verbreitung: Restbestände in Grossbritannien, Nordamerika, Osteuropa, Australien. In zahlreichen anderen Rassen eingekreuzt.
Leistung: Besonders frühreif, mässige Fruchtbarkeit; Wurfgrösse 7–8 Ferkel, gut für die Weidehaltung geeignet.
Kennzahlen: Gewicht Sau 300 kg, Eber 350 kg; Schulterhöhe Sau 75 cm, Eber 80 cm.