Dem Verband der Schweizer Milchproduzenten (SMP) wird manchmal unterstellt, er sei zögerlich und ohnehin am besten Abzuschaffen. Der SMP-Vorstand sieht das freilich anders und hat eine neue Strategie für die Schweizer Milchwirtschaft verabschiedet. Die sichtbarste Veränderung ist die Anpassung der Marketingkampagne vor wenigen Wochen (wir berichteten). Weniger sichtbar  sind die derzeitigen Diskussionen zu den strategischen Grundsätzen und Ausrichtungen des Verbandes.

Am Dienstag gewährte SMP-Direktor Stephan Hagenbuch Einblicke in die neue Strategie. Und sie zeigt vor allem zwei Dinge: die SMP will weiterhin Markt und Politik unter einem Dach vereinen. Und sie will ihren politischen Einfluss ebenso stärken wie die Zusammenarbeit mit den Marktpartnern.

Zusätzlich wird der Fokus stärker auf die Kommunikation gelegt. «Wir haben unsere Kommunikationsaktivitäten verstärkt», sagt Kommunikationschef Reto Burkhardt, «direkt oder über die Medien».

Acht Schwerpunkte

Das ist insofern erstaunlich, als dass die SMP bis vor wenigen Jahren noch mit dem Bedeutungsverlust nach der Aufhebung der Milchkontingentierung zu kämpfen hatten. Das Trauma hat man überwunden und nun acht Kernsätze formuliert, die der Vorstand an der Sitzung vom 17. Mai einstimmig verabschiedet hat. Die SMP will demzufolge:

  • Die Konsumenten mit «gesunden und hochwertigen Schweizer Milchprodukten begeistern.»
  • Die Exporte von wertschöpfungsstarken Produkten erhalten, das positive 
  • Herkunftsimage und neue Absatzchancen nutzen.
  • Dass Schweizer Milch standortgerecht, «aus schweizer Raufutter, ohne GVO, mit hohem Tierwohl» produziert werden soll.
  • Die Produktion in der Schweiz gegenüber dem Ausland über Mehrwerte differenzieren.
  • In der Partnerschaft mit den Marktakteuren eine faire Zusammenarbeit pflegen.
  • Dass die Milchproduzenten mit dem Milchpreis «betriebswirtschaftlich nachhaltig wirtschaften» können.
  • Die agrar- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen so ausgestalten, dass Stärken gestärkt werden.
  • Die Berufsbildung in der Milchbranche stärken.

hja

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