2019 war für die Pflanz- und Saatgutproduzenten ein sehr erfreuliches Jahr. Das Saatgetreide war quantitativ und qualitativ gut. Davon konnten 5364 Tonnen verkauft werden. Die Pflanzkartoffeln brachten anfänglich einen Überschuss von 1800 Tonnen aus der Ernte 2018 hervor. Allerdings kam es zwei Monate später aufgrund der schlechten Wetterbedingungen bereits zu Fehlmengen, berichtet Daniel Niklaus, Vorstandspräsident der Semag Saat- und Pflanzgut AG, an der Aktionärsversammlung am Dienstag im Saalbau Kirchberg. 

Blattläuse verursachten schlechte Ernte 

«Vergangenes Jahr konnten nur 8344 Tonnen Pflanzkartoffeln produziert werden, 20 Prozent weniger als im Vorjahr », sagt Daniel Niklaus. Die Ursache sei beim stark ansteigenden Blattlausdruck Ende Mai letzten Jahres zu finden, deren Entwicklung die anhaltende Feuchtigkeit begünstigte. Diese übertragen Viren wie den Blattroll- und Mosaikvirus, die grosse Ertragsausfälle und Qualitätsverluste verursachen. Die Abweisungswahrscheinlichkeit der Ausgangsposten betrug am 16. Juli 50 Prozent. Die Testergebnisse ergaben, dass die Hälfte der Posten in Ordnung war, zwei Prozent mussten jedoch abgewiesen werden, erläutert der Semag-Präsident. Durch das Abbrennen könne der Blattlausbefall und damit die Virusinfektion reduziert werden: «Je länger man wartet mit dem Abbrennen, desto schlechter wird die Qualität», ergänzt er. 

Bei der Ernte 2019 gibt es einen Anbauversuch mit den neuen Pflanzgutkalibern 32 bis 40 und 40 bis 50 mm bei je einem Posten Pirol und Lady Claire. 

Neue Weizensorte Klasse 1 auf der Sortenliste

Unter den Getreideverkäufen gehören die Hauptsorten CH Nara, Hanswin, Sailor, Motalbano, Forel und Arina. Neue Hauptsorte im Gerstenanbau ist KWS Higgins, bei Triticale Larossa. Für 2020 wurden sieben Sorten entfernt: CH Camedo (WW, Top), Montalto (WW, Kl. 2), Posmeda (WW, Kl. 2), Papageno (Futterweizen), Azrah (WG, 6z), Trialdo (Triticale) und Eagle (Winterhafer). Neu hinzugekommen ist die Sorte Campanile (WW, Kl. 1).

Semag dokumentiert 19,5 Mio Warenverkäufe

Die Jahresrechnung der Semag stellt der Geschäftsführer Adrian Krähenbühl vor. 2019 wurden knapp 19,5 Mio Warenverkäufe dokumentiert. Der meiste Umsatz konnte aus dem Verkauf des Saatgetreides generiert werden, weniger brachte der Verkauf der Pflanzkartoffeln ein. Mit 2408 t Pflanzkartoffeln und 2240 t Saatgetreide seien die Warenlager tiefer als im Vorjahr. Insgesamt hat das Unternehmen einen Gewinn von Fr. 88'540 gemacht. Der Verwaltungsrat beantragt Fr. 90'000 an die freiwilligen Reserven zuzuweisen. Die Anwesenden stimmten dem Antrag zu. Freuen können sich die Produzenten über eine Nachzahlung, dazu werde die Semag noch informieren. 

Wahlen im Verwaltungsrat

Wieder und für weitere vier Jahre in den Verwaltungsrat gewählt wurde Semag-Präsident Daniel Niklaus. Hans-Rudolf Stalder aus Grünenmatt BE, seit 2008 im Verwaltungsrat, tritt aus dem Rat aus. Dessen Nachfolge wird Jürg Hess aus Dürrenroth antreten. Auch Franz-Josef Widmer aus Steinhof SO tritt aus dem Verwaltungsrat. Er hat 1996 mitgeholfen, die Semag zu gründen. Seit 2001 ist er im Verwaltungsrat der Semag tätig und vertrat diese ab 2008 bei der Swisssem. Seine Nachfolge wird Simon Hofer aus Hellsau BE übernehmen.