Die Saat ist eine Schlüsselstelle im Rapsanbau. Ziel ist, dass bei Vegetationsende mindestens das 8-Blatt-Stadium (besser 10 Blatt) mit einem Wurzelhalsdurchmesser von 8 bis 10 mm und einer 15 cm tiefen Wurzel (Minimum) erreicht wird.
Fein, aber nicht zu fein
Die Saattiefe beträgt 1 bis 2 cm oder 2 bis 3 cm, wenn es das Herbizid erfordert. Generell soll ein rasches, gleichmässiges Auflaufen gefördert werden sowie eine tiefe Durchwurzelung. Dazu wird ein feines, aber nicht zu feines Saatbett, leicht schollig in den obersten 3 bis 4 cm und darunter gut rückverfestigt ohne Verdichtungen vorbereitet. Bei einer Drillsaat werden Dichten von 35 bis 45 Körnern pro m2 empfohlen, bei Einzelkornsaat kann die Dichte wegen des besseren Aufgangs auf 30 Pflanzen pro m2 reduziert werden.
Saaten bis Ende August
Idealerweise werden Saaten bis Ende August getätigt, bis ca. 10. September können diese auch noch gemacht werden. Raps mit Untersaaten haben auf Parzellen mit wenig Unkrautdruck gute Erfolgschancen. Dabei sind frühe Saaten, d. h. Mitte August wichtig, damit eine gute Unkrautunterdrückung erreicht wird, vorausgesetzt, dass genügend Feuchtigkeit zur Verfügung steht. Dies gilt auch für die Direktsaat. Dabei wird beachtet, dass die Samen guten Kontakt mit der Erde haben.
Optimaler Saattermin
Gegenüber dem Frass von erwachsenen Erdflöhen auf Keimblättern stellt die Einhaltung von optimalen Saatterminen eine wichtige vorbeugende Massnahme dar. Eine kräftige Pflanze zum Zeitpunkt des Flugs wird weniger stark betroffen sein. Somit wird eine Spritzung gegen erwachsene Erdflöhe in vielen Fällen nicht notwendig.
Nester werden sichtbar
Einige Wochen nach der Getreideernte werden die Erdmandelgrasnester auf den Stoppelfeldern gut sichtbar. Wurden vor dem Getreide Risikokulturen angebaut (Wurzelfrüchte und Knollenfrüchte, Flächenabtausch mit betroffenen Betrieben) gehört eine Kontrolle auf den Stoppelfeldern dazu. Das Erdmandelgras wird an seiner hellgrünen Farbe, dem dreieckigen Stiel und den Knöllchen im Boden erkannt.
Früh erkennen
Bei einer Früherkennung können kleine Befallsstellen noch mit einem annehmbaren Aufwand ausgegraben (bis unter die Pflugsohle) oder gedämpft werden. Auch kann die gefährliche Verschleppung von Knöllchen, welche mit Erde an Maschinen haften, eingedämmt werden.
Bei Verdacht sind die kantonalen Pflanzenschutzdienste zu kontaktieren und Beratung anzufordern. Die Bekämpfung muss an die Situation angepasst werden und benötigt in gewissen Fällen Sonderbewilligungen der zuständigen Ämter.