Neu in die Liste für die Ernte 2023 wurden die Winterweizensorten Axen und Bonavau (Klasse TOP), Alpval (Klasse I) und Campesino (Klasse Futterweizen) aufgenommen, berichtet die Branchenorganisation Swiss Granum in einer Mitteilung. Alle drei Brotweizensorten stammen aus der Schweizer Züchtung Agroscope-DSP.

Besseres Resistenzprofil gegenüber Krankheiten

Im Vergleich zu den alten Sorten der Klassen TOP und I verfügen alle drei Brotweizensorten über ein besseres Resistenzprofil gegenüber Krankheiten sowie ein höheres Ertragspotenzial, vor allem im Extenso-Anbau. Ihr Hektolitergewicht ist hoch wie auch ihr Proteingehalt und ihre Backqualität. Axen und Bonavau besitzen begrannte Ähren.

Vier Brotweizensorten von der Liste entfernt

Die Sorte Molinera, mit einer sehr hohen Backqualität, wurde von der Liste gestrichen, da sie über ein schwaches Ertragspotenzial verfügt und gegenüber Krankheiten anfällig ist. Auch wurden CH Camedo (Klasse TOP), Montalto (Klasse II) und Cambrena (Biskuit) entfernt.

CH Claro, die über mehrere Jahre am meisten angebaute Brotweizensorte der Klasse TOP, wird das letzte Mal auf der Liste stehen aufgrund ihrer geringen Resistenz gegenüber Krankheiten. In der Klasse I betrifft es Simano

Neue Futterweizensorte mit sehr hohem Ertragspotenzial

Als Futterweizensorte wurde Campesino vom deutschen Saatzuchthaus Secobra hinzugefügt. Sie besitzt ein sehr hohes Ertragspotenzial sowie Resistenzprofil gegenüber Krankheiten. Gegenüber Ährenfusarien ist sie nur wenig anfällig. 

Die Futterweizensorte Mulan befindet sich zum letzten Mal auf der Liste.

Zwei neue Wintergerstensorten mit hohem Ertragspotenzial und Resistenzprofil

Unter den Wintergerstensorten wurden die zweizeiligen KWS Tradis (KWS Cereals) und SU Laubella (Nordsaat) neu aufgenommen. Beide weisen im Vergleich zu den zweizeiligen Sorten Maltesse und KWS Cassia – zum letzten Mal auf der Liste – ein deutliche höheres Ertragspotenzial auf. Auch verfügen sie über ein gutes Resistenzprofil und hohes Hektolitergewicht.

Zwei neue Triticale aus der Schweizer Züchtung Agroscope-DSP

Lerma und Triangoli sind zwei neue Triticalesorten, die ein hohes Ertragspotenzial und gutes Resistenzprofil gegenüber Krankheiten besitzen. Das Hektolitergewicht von Lerma ist allerdings gering. Beide Sorten stammen aus der Schweizer Züchtung Agroscope-DSP.

Unter den Dinkel-, Winterrogen-, Sommerweizen-, -hafer und -gerstesorten gibt es keine neuen Aufnahmen. Allerdings wurde die Sommerhafersorte Zorro sowie die Sommergerstensorte KWS Explorer aus der Liste entfernt.

SY Matteo – eine neue frühreife klassische Winterrapssorte mit u. a. gutem Ölgehalt

SY Matteo (Syngenta) hat es als neue klassische Sorte auf die Liste der empfohlenen Sorten geschafft. Diese ist frühreif (die frühreifste auf der Liste mit mittelfrühem Blühbeginn) und verfügt über ein gutes Ertragspotenzial, über einen guten Ölgehalt und einer guten Resistenz gegenüber Phoma

Die klassische Sorte Trezzor wurde gestrichen, wodurch es für die Ernte 2023 nur noch fünf klassische Sorten und zwei HOLL-Sorten (V350OL und V316OL) gibt. Die Sorte Croozer – gegenüber Kohlhernie tolerant – eignet sich nur für Risikosituationen oder Parzellen, auf denen bereits ein Befall beobachtet wurde.

Die Tabellen mit den empfohlenen Getreide- und Winterrapssorten für die Ernte 2023 sind hier verfügbar. Die Listen empfohlener Sorten können bei Swiss Granum bestellt werden. Eine Auslieferung ist ab Mitte Juni möglich. Sie wird auch dem Versand der Datenblätter Ackerbau von Agridea von Juni beigelegt.