Das nationale Kompetenznetzwerk für Obst und Beeren ist gestartet. Es wurde von Agroscope und vom Schweizer Obstverband lanciert. Ziel des Projektes sei es, transdisziplinäre Forschung durchzuführen, an der sich die Akteure der Branche beteiligen, teilt Agroscope mit. Die Vertreter aus Forschung, Praxis, Bildung, Beratung und Industrie wählen Forschungsprojekte aus, definieren, wie die Ergebnisse verbreitet und erarbeitete Lösungen umgesetzt werden.

Bestehende Herausforderungen meistern

Ernst Lüthi, Präsident vom Steuerungsausschuss des neuen Kompetenznetzwerks Obst und Beeren sprach anlässlich des ersten Treffens der Akteure im November aktuelle Herausforderungen an. Diese sind laut Mitteilung ökologischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Natur, denn Konsumentinnen und Konsumenten würden optisch und geschmacklich einwandfreie Früchte verlangen, die nach höchsten ökologischen Kriterien und zu vernünftigen Kosten produziert werden. Und dies vor dem Hintergrund des Klimawandels, des zunehmenden Schädlings- und Krankheitsdrucks und der Tatsache, dass immer weniger wirksame Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stünden.

Diese Projekte wurden definiert

Rund 30 Fachleute aus der Branche und aus anderen Institutionen trafen sich im Vorfeld, um die relevantesten und innovativsten Projekte auszuwählen. Unter anderem folgende mittel- und langfristigen Projekte haben sie konkretisiert und diskutiert:

  • Einsatz von UV-C-Strahlung zum nachhaltigen Schutz der Kulturen vor Mehltau
  • Förderung der Agrophotovoltaik im Obst- und Beerenanbau
  • Entwicklung alternativer, widerstandsfähigerer Systeme für die Obstproduktion
  • Rückstandsfreier Pflanzenschutz

Interessierte gesucht

Bisher haben rund 40 Akteure aus der Schweizer Obstbranche und anderen Organisationen ihr Interesse an diesem neuen Netzwerk bekundet, vermeldet Agroscope. Das Kompetenznetzwerk Obst und Beeren stehe allen privaten und öffentlichen Einrichtungen wie zum Beispiel Universitäten, Fachhochschulen, Institute, Kantone, Unternehmen offen, die einen Beitrag zur nachhaltigen Obstproduktion leisten möchten. Dieser Beitrag könne durch die Bereitstellung von technischem Wissen, Versuchsflächen, Infrastruktur, finanziellen oder personellen Mitteln erfolgen. Neue interessierte Akteure können dem Netzwerk jederzeit beitreten, heisst es.