Krankheiten, Parasiten, der Klimawandel, intensive Landwirtschaft und Mangelernährung setzen Wild- und Honigbienen in der Schweiz unter Druck. Das stellt die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in einer Mitteilung fest. Zusammen mit dem Verband Bienen Schweiz will die HAFL zu einer Verbesserung der Situation beitragen.

Mehr Flächen, hohe Qualität

In einem vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) unterstützen Projekt soll ein agiles Beratungsnetzwerk entstehen. Das Ziel sind laut Mitteilung mehr Blühflächen von hoher Qualität zu Gunsten der nützlichen Insekten.

BienenSchweizDie Imker sorgen für Unterstützung für Blühflächen und sichern pro 3 Franken einen Quadratmeter zuMontag, 12. Dezember 2022 Schon heute setzen sich Schweizer Landwirt(innen) mit BFF und Bienenprogrammen stark für Bienen ein, heisst es weiter. Trotzdem hat es zu wenig Nahrung und Lebensraum für die Bestäuber. Und trotzdem ist die Motivation für mehr bei den Landwirt(innen) gegeben: Gemäss HAFL können sich etwa 80 Prozent von rund 140 befragten Bäuerinnen und Bauern vorstellen, mehr als eine Massnahme für ein besseres Blütenangebot umzusetzen.

Wissen schneller in die Praxis

Am ehesten würde man bestehende Wiesen, Weiden und Hecken aufwerten oder auch zusätzliche Nützlingsstreifen anlegen, ergab die Umfrage der HAFL weiter. Im Gegenzug wünscht sich die Praxis mehr finanzielle Unterstützung und vor allem Beratung – diesem Wunsch kommt das Projekt von HAFL und Bienen Schweiz nach.

Konkret wollen die Projektpartner Wissen rund um die Lebensgrundlagen von Bienen schneller aus der Forschung in die landwirtschaftliche Praxis bringen. Auch in die Gegenrichtung soll der Informationsfluss gewährleistet sein.

Mit allen im Austausch

Das Ganze soll «bottom-up», also von unten nach oben organisiert sein. Dies im Sinne eines stetigen Austauschs aller Akteure, zusammen mit landwirtschaftlichen Schulen, der kantonalen Beratung sowie Forschungs- und Beratungsinstitutionen. Bestehende Angebote sollen geschickt vernetzt werden. Für die fundierte Beratung von Bäuerinnen und Bauern ist als Resultat weiter ein konkreter Werkzeugkasten mit Hilfsmitteln, Beratungsmaterial und Workflows zur erfolgreichen Zusammenarbeit vorgesehen. Dies bis spätestens 2027.

Zusätzlich werden im Rahmen des Projekts «Leuchtturm-Landwirtschaftsbetriebe» aufgebaut, die ihr Wissen über Bienen an ihre Berufskolleg(innen) weitergeben.

Verschiedene Informationen zur Bienenförderung finden Sie bereits jetzt beim Blühflächen-Projekt von Bienen Schweiz.