Die 33 Mitglieder des Soja Netzwerks haben 2022 erreicht, dass der Trend zu europäischer Soja weiter anhält. Dies trotz Importstopp für Futter-Soja aus Russland. 92,3 Prozent der zertifizierten und gentechfreien Futter-Soja stammte aus europäischen Ländern, insbesondere Italien, Ukraine, Deutschland und Österreich. 7,4 Prozent kam aus Brasilien.

Gemäss dem Sojanetzwerk Schweiz ist Soja ist eine der wichtigsten und effizientesten Nutzpflanze weltweit. Die günstigen Produktionskosten und hohen Proteinwerte sowie ihre Eiweisszusammensetzung (Aminosäuren, mit tierischem Eiweiss vergleichbar) prädestiniert sie für eine verbreitete und vielseitige Verwendung.

In Form von Lecithin, Mehl, Tofu oder Öl ist Soja ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Soja wird aber auch im Tierfutter, für Kosmetik, Druckfarben, Plastik und Agrartreibstoff verwendet. Rund 75% der weltweit produzierten Soja wird für die Nutztierfütterung verwendet, insbesondere für Schweine und Geflügel. 

Gentechfreie Soja für die Schweiz kommt vermehrt aus Europa

In der Schweiz muss gentechnisch verändertes Futtermittel gemäss Futtermittelverordnung von 1999 deklariert werden. Die verschiedenen Label-Programmen in der Schweiz (IP-Suisse, Naturafarm, Bio Suisse/Knospe, Suisse Garantie, QM Schweizer Fleisch, Terra-Suisse, Mutterkuh. weitere) verlangen eine Fütterung ohne gentechnisch veränderte Futtermittel. Dementsprechend müssen alle importierten Sojaprodukte aus gentechfreiem Anbau stammen. Unbeabsichtigte Vermischungen mit GVO (Gentechnisch veränderte Organismen) sind gemäss Schweizerischer Gesetzgebung zulässig, sofern sie die definierten Grenzwerte von maximal 0.9% Verunreinigung für bewilligte GVO nicht überschreiten. Den Sojaimporteuren ist es freigestellt, tiefere Limiten zu definieren, um das Risiko einer Überschreitung der Grenzwerte zu minimieren.

Weltweiter GVO-Soja-Anbau nimmt weiter zu

Während die Schweiz faktisch auf GVO freie Futtermittel und damit gentechfreie Soja setzt, nimmt der weltweite Anbau von GVO-Soja zu. Schätzungen gehen davon aus, dass 76 Prozent des weltweit angebauten Soja gentechnisch verändert sind. In den drei grössten Produktionsländern Brasilien, USA und Argentinien wurde im Jahr 2019 zu 96, 94 respektive 100 Prozent gentechnisch veränderte Soja angebaut. Gentech-freie Soja, das in die Schweiz importiert wird, stammt deshalb immer mehr aus Europa.