"Trotz unvorteilhaftem Wetter im April mit Kälte und Nässe sowie im Mai mit Schnee und Frost wird eine eine gute Kirschenernte erwartet." Diese gute Nachricht hat Hansruedi Wirz, Präsident des Produktezentrums Kirschen und Zwetschgen, für die Besucher der diesjährigen Breitenhof-Tagung in Wintersingen BL auf Lager. Die Erhebung des Schweizer Obstverbands prognostiziert die in den Handel gelangenden Mengen auf zirka 2600 Tonnen. Davon entfallen rund 1100 Tonnen auf die Klasse 28+, 1300 Tonnen auf die Klasse 24+ und 179 Tonnen auf die 22+.

 

Am 10. Juni geht es los

Die Tafelkirschenernte fällt nach diesen Zahlen mengenmässig gut und marktkonform aus und die geschätzte Menge liege um 3.3 Prozent über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

 

Frühsorten seien zirka acht Tage und Spätsorten bis 14 Tage später reif, so Hansruedi Wirz weiter. Voraussichtlich geht es mit kleineren Mengen an Tafelkirschen am 10. Juni mit dem Verkauf los. Mit der Haupternte, die zirka vier Wochen dauert, wird ab 24. Juni gerechnet und wird also bis in die Sommerferien hinein dauern.

Potenzial nach oben

Im Verkauf von Kirschen habe es noch Potenzial nach oben. Dieser Meinung ist nicht nur Hansruedi Wirz sondern auch Hubert Zufferey, SOV. Denn nur 39 Prozent der Schweizer kaufen Kirschen im Handel und in der Regel sind die Käufer eher in der Stadt als auf dem Land zu Hause. Die Zahl versteht sich jedoch ohne den Absatz über die Direktvermarktung. Ausserdem würden eher ältere Konsumenten Kirschen kaufen oder anders gesagt: 75 Prozent der 35-Jährigen kaufen keine Kirschen.

Trotzdem, der Konsum ist steigend: Waren es im Jahr 2000 zirka 3500 Tonnen stieg er bis 2017 auf zirka 5000 Tonnen an. Doch nicht nur der Konsum steigt, sondern auch der Import von Kirschen steigt an. Hier gelte es, den Mehrkonsum längerfristig mit Inlandkirschen zu decken.

 

Schweizer Meisterschaft im Chriesistei-Spucke

Am 4. Juli findet die Meisterschaft im Chriesistei-Spucken am Hauptbahnhof Zürich statt. Der Event wird von Nik Hartmann moderiert.

"Durch den Anlass sollen die Kirschen besser bekannt und somit besser vermarktet werden können", meint Hansruedi Wirz. Man müsse nämlich vermehrt "ellbögeln für gute Verkaufsplätze" in den Gestellen der Detailhändler und die Kirschen hätten grössere Konkurrenz durch das umfangreiche Obstangebot und Beerenangebot während es ganzen Jahres.