Bodenkohlrabi gibt es wegen seiner geringen Bekanntheit nicht überall zu kaufen – am ehesten finden ihn Konsumentinnen und Konsumenten auf dem Wochenmarkt. Früher war der Bodenkohlrabi noch deutlich verbreiteter und war in Krisen- und Kriegszeiten oft die letzte Nahrungsreserve: Die grösste Bedeutung hatte Bodenkohlrabi vor allem während des Ersten Weltkrieges, wo er als Kartoffelersatz diente. In die Geschichte eingegangen ist der sogenannte Steckrübenwinter 1916, als in Deutschland eine Hungersnot herrschte.

Bodenkohlrabi oder eben Steckrüben waren damals noch eines der wenigen verfügbaren Lebensmittel. Zuvor war Bodenkohlrabi hauptsächlich als Viehfutter verwendet worden, wurde zu dieser Zeit aber auch für die Bevölkerung zu einem überlebenswichtigen Nahrungsmittel. Der Ruf als Kriegsgemüse haftete dem Bodenkohlrabi dann längere Zeit an und erst nach und nach erhielt er in der Küche wieder in anderer Form Wertschätzung.

Delikate Rübe

Der Bodenkohlrabi kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und es wird davon ausgegangen, dass der Bodenkohlrabi zufällig aus einer Kreuzung der Kohlrabi und der Herbstrübe entstanden ist. Bodenkohlrabi ist hart im Nehmen und übersteht auch Temperaturen von bis zu minus 10 Grad Celsius. Zudem ist er ein anspruchsloses Gemüse und gedeiht praktisch in allen Böden. Auch ist er gut lagerfähig – in der Schweiz hat Bodenkohlrabi von Juli bis April Saison.

Gesund und vielfältig

Der Bodenkohlrabi hat es in sich: Er enthält viel Traubenzucker, Eiweiss, Fett, Kalzium, Provitamin A und andere Vitamine. Die Knolle kann roh oder gekocht gegessen werden. Roh schmeckt der Bodenkohlrabi herb bis erdig und kann beispielsweise als Salat serviert werden. Durch das Kochen bekommt die gelbfleischige Rübe einen aromatisch süsslichen Geschmack und schmeckt beispielsweise als Suppe oder im Eintopf.