Kulturpflanze des JahresRoggen ist ein anspruchsloses Getreide, für das es eine eigene Stiftung gibtMontag, 31. Juli 2023 Was die Groupe Minoteries (GMSA) plant, könnte man als neue, alte Mühle bezeichnen. Der Neubau soll gemäss einer Mitteilung nicht mit modernen Metallwalzen ausgestattet sein, sondern man will nach altem Vorbild in mehreren Durchgängen auf verschiedenen Mühlsteinen mahlen. Und zwar Getreide, dass zur traditionellen Verarbeitungsweise passt – sprich AOP-Roggen und weitere alte Sorten. Diese teste die GMSA seit mehreren Jahren zusammen mit Walliser Landwirt(innen).

Spezielle Produkte

Das langsame Mahlen ermögliche einerseits eine andere Korngrösse des Mehls sowie eine andere Verteilung der Keimnährstoffe in den verschiedenen Produkttypen, schreibt die GMSA weiter. Andererseits spricht die Organisation von «unvergleichlichen Mehlen mit besonderem Aroma», die aus der Kombination alter Getreidesorten und traditioneller Mahlweise entstehen sollen.

AboDas eindrückliche Leitungssystem in einem der oberen Stockwerke der Mühle Landshut. «Leute, die so etwas bauen, sind Helden», sagt Regula Beck begeistert im Innern der Dorfmühle und zeigt das ausgeklügelte System, das aus Holz gebaut wurde.FamilientraditionIn der Mühle Landshut lagert das Getreide quasi im BarriqueSamstag, 13. Januar 2024 Darüber hinaus betont man in dem Projekt – das von GMSA zusammen mit der Vereinigung Walliser Roggenbrot AOP und Branchenpartnern präsentiert wird – die Nachhaltigkeit. Denn die Wertschöpfung bleibe in der Region, die Wege seien kurz, das Getreide AOP- oder IP-zertifiziert und die Mühle selbst aus einheimischem Holz gebaut.

Übergangslösung bis 2024

Die Baubewilligung für die neue Mühle ist gemäss Mitteilung bereits erteilt, der Start soll im März 2024 erfolgen. Die Eröffnung ist für Sommer 2025 geplant, die bestehende Mühle Naters werde aber bereits in der zweiten Jahreshälfte 2024 den Betrieb einstellen. Daher sieht die GMSA eine Übergangslösung vor, bis die neue Anlage in Riddes eröffnet werden kann.

Seit 20 Jahren geschützt

Das Walliser Roggenbrot ist seit 2004 als geschützte AOP-Marke eingetragen. Die Herstellung muss im Kanton Wallis erfolgen, was den Anbau des Roggens ebenso mit einschliesst wie dessen Lagerung, Mahlen und Verbacken. Der Ursprung des dunklen Brots geht laut AOP-IGP darauf zurück, dass im Kanton Wallis ausser Roggen keine andere Getreideart dem rauen Klima getrotzt habe. Da in den Dörfern nur zwei bis drei Mal jährlich gebacken wurde – in einem Gemeinschaftsofen – musste das Brot lange haltbar sein.