Aufgrund einer wahren Heuschrecken-Invasion sind laut Angaben der Food and Agriculture Organisation FAO rund 20 Millionen Menschen in Äthiopien, Kenia, Somalien, Südsudan, Uganda und Tanzania von einer akuten Unsicherheit in der Lebensmittelversorgung betroffen. 

Ein bekanntes, grosses Problem

Dass Schwärme von Heuschrecken Felder grossflächig kahl fressen, ist kein neues Phänomen und die Insekten treten nicht nur in Afrika in Massen auf. Kürzlich wurde etwa eine Invasion in Russland gemeldet, die für die kommende Ernte verheerend sein könnte. Die afrikanischen Heuschrecken wandern zudem nicht selten auf die Arabische Halbinsel weiter

In diesem Jahr fielen im März und April in Ostafrika weiträumig Niederschläge. Daher wird nun befürchtet, es könnte eine zweite Welle mit Millionen von Heuschrecken geben

Mit Pilz statt Chemie

Um die Heuschreckenplage mit Insektiziden zu bekämpfen, bräuchte man enorme Mengen. Das Risiko für andere Insekten, Tiere und die Bevölkerung liegt auf der Hand. 

Laut einer Mitteilung des internationalen Forschungsinstituts Cabi, an dem auch Schweizer Forschende beteiligt sind, konnte nun ein wirksames Pflanzenschutzmittel auf Basis des Pilzes Metarhizium acridum hergestellt werden. Unter Überwachung der FAO seien derzeit Spray-Teams in mehreren afrikanischen Ländern unterwegs. 

Wird das Mittel des Schweizer Herstellers für biologische Pflanzenschutzmittel Éléphant Vert  rechtzeitig, das heisst vor dem Ausschwärmen der Heuschrecken, ausgebracht, soll es laut Mitteilung sogar besser wirken, als chemische Alternativen. 

 

Pilze gegen Schädlinge in der Schweiz

Hierzulande werden verschiedene Pilzstämme gegen Schädlinge eingesetzt. So wirken Pilze etwa gegen Engerlinge, wie Beispiele aus dem Kanton Bern und der Zentralschweiz zeigen. 

Bei Agroscope wird zudem an neuen Pilzstämmen gegen diverse Schädlinge geforscht. Man sieht darin auch eine Chance gegen invasive Neozoen wie den Japankäfer