Das BBZ Natur und Ernährung Schüpfheim, der Ehemaligenverein, das Entlebucher Landwirtschaftsforum sowie die Kontrollorganisation Qualinova haben erneut einen kostenlosen Onlinekurs organisiert unter dem Titel «Fit für die Kontrolle». War der letztjährige Kurs allgemein der Vorbereitung auf eine Kontrolle gewidmet, konzentrierten sich die Referenten diesmal auf den Bereich «Biodiversitätsförderflächen (BFF)».

Hilfsmittel nutzen

Linda Riedel, Beraterin für dieses Thema am BBZN Schüpfheim, veranschaulichte, wie die verschiedenen BFF-Programme aufeinander aufbauen. Jeder Betrieb, der Direktzahlungen erhalten will, muss eine Mindestfläche von 7 Prozent BFF ausscheiden. Diese kann sich aus 21 verschiedenen Elementen zusammensetzen. Bei neun davon gibt es die Möglichkeit, zusätzlich die höhere Qualitätsstufe II anzumelden.

Weiter kann sich der Betrieb freiwillig an regional organisierten Vernetzungsprojekten beteiligen. Auf besonders wertvollen Flächen können zusätzlich Naturschutzverträge zwischen Kanton und Bewirtschafter abgeschlossen werden. Für die Bewirtschaftung entscheidend ist jeweils die «höchste Stufe», besondere Vereinbarungen sind im Flächenverzeichnis festgehalten. Dort zu finden sind beispielsweise der Schnittzeitpunkt, welches Mähwerkzeug genutzt werden muss oder ob eine Herbstweide gemacht werden darf. Linda Riedel riet, dieses bei der Strukturdatenerhebung im Februar sehr genau zu studieren und mit den Verträgen quer zu vergleichen.

Kontrolleur ist kein Berater

Lukas Kneubühler, stellvertretender Geschäftsführer der Kontrollorganisation Qualinova, gab unter anderem den Tipp, auch die mit dem Flächenverzeichnis verknüpften Pläne genau zu prüfen. Passiere bei der Bewirtschaftung ein Versehen, empfehle er eine sofortige Selbstanzeige. Die Kontrolle sei keine Beratung, sondern habe in der Regel Sanktionen respektive finanzielle Einbussen zur Folge. Beat Duss, Präsident des Entlebucher Landwirtschaftsforums, wies darauf hin, dass seine Organisation ein offenes Ohr habe für Landwirte, die mit dem Kontrolleur nicht einig seien.

Vorgängig gut prüfen

Im dritten Teil zeigte Linda Riedel Optimierungsmöglichkeiten auf für die Betriebe. Nicht nur mit einer grösseren Fläche, sondern besonders auch mit einer besseren Qualität der Arten- und Strukturvielfalt auf dem Betrieb können mehr Beiträge generiert werden. Die Standortwahl der BFF sei sehr wichtig, damit der Landwirt lange Freude daran habe und sich nicht stets darüber ärgere. Wichtig sei, vorher genau zu prüfen, ob man gewillt ist, den nötigen Aufwand zu betreiben für den Unterhalt der entsprechenden Elemente.

Die Referenten liessen wenige Fragen offen, die Diskussions- und Fragerunde fiel kurz aus. Eine Fortsetzung des Online-Kurses «Fit für die Kontrolle» ist bereits in Planung für den 16. Januar 2023.