Pflanzliche Lebensmittel verursachen zehn bis 100 mal weniger Treibhausgase als tierische Produkte, heisst es in einer Medienmitteilung von Greenpeace. Die Umweltorganisation macht auf einen offenen Brief aufmerksam, mit dem 65 Forschende aus 11 Ländern zu einem reduzierten Fleischkonsum aufrufen.

Städte spielen eine wichtige Rolle

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler appellieren nicht an Einzelpersonen, sondern an Stadt- und Gemeindepräsidenten und Bürgermeister bzw. Stadtbehörden. Denn Städte spielen eine wichtige Rolle in den Bemühungen, den Klimawandel zu begrenzen: als Vorreiterbeispiel wird im offenen Brief die amerikanische Stadt New York aufgeführt. Dort wird bereits heute jeden Montag in allen Schulkantinen fleischlos gegessen, die Woche beginnt also für über eine Million Schülerinnen und Schüler vegetarisch. Die Behörden sollen Bürgern mit derartigen Regelungen dabei helfen, ihren Fleischkonsum zu senken. 

Man muss nicht Vegetarier oder Veganer werden

Greenpeace will laut Medienmitteilung den weltweiten Konsum von Fleisch und Milchprodukten halbieren. Es sei aber nicht nötig, dass alle strikte Vegetarier oder Veganer werden, um das Klima bedeutend zu schonen und die Ernährungssicherheit zu verbessern. Für die Schweiz wünscht sich die Umweltorganisation aber eine deutlich kleinere Fleischproduktion. Sie soll auf weniger als einen Viertel des heutigen Konsums gesenkt werden. 

Drei Gründe für weniger Fleisch

Ihre Forderung begründen die 65 Forschenden nicht nur mit den negativen Auswirkungen tierischer Lebensmittel auf das Klima, sondern auch die Biodiversität und die menschliche Gesundheit. Am leichtesten zu beziffern ist aber eindeutig die Gefahr für das Klima: Die Emissionen aus der Nutztierhaltung inklusive jene aus der Abholzung für den Futtermittelanbau machen laut Greenpeace heute bereits 14,5 Prozent der direkten Treibhausgasemissionen weltweit aus. Das sei gleich viel wie die Emissionen aller Autos, Züge, Schiffe und Flugzeuge zusammen. Dieser Wert könnte in Zukunft noch steigen, wenn keine Massnahmen dagegen ergriffen werden.

1,5 Grad Erwärmung sind noch einzuhalten

Es sei noch möglich, die globale Klimaerwärmung auf durchschnittlich 1,5 Grad zu begrenzen. Dazu müsse man aber rasch handeln,"Für eine Zukunft, die sowohl für die Bürger, als auch für den Planeten gesund ist". Dabei sei auch die Agrarpolitik gefordert.