Die kleine Gemeinde mit rund 300 Einwohnern ist im Jahr 2022 dem Jurapark Aargau beigetreten und liegt an seinem östlichen Ende. Seither wurde in Zusammenarbeit mit acht lokalen Landwirtschaftsbetrieben, den Ortsbürgern, Privaten, der Projektträgerschaft Jurapark Aargau und dem Umweltbüro Apiaster GmbH das Projekt «Biodiversität und Landschaft Mandach» geschaffen.
Keylines nutzen
Lukas Erne, der Gemeindeammann, erklärte, dass die Idee ursprünglich lediglich war, die Hochstammbäume zu fördern. Im Rahmen einer Begehung mit Medienschaffenden, Vertreter(innen) des Kantons, Stiftungen und des Jurapark Aargau wurde das Projekt vorgestellt. Gesamthaft wurden 44 Weiher, 1,5 km Hecken, an die 100 Hochstammbäume und 50 Kleinstrukturen angelegt.
Philipp Schuppli von der Apiaster GmbH leitete die Begehung und erklärte die verschiedenen Strukturelemente, die entstanden sind. Es sind zusammenhängende Flächen, total rund 8 ha gross. Dies sei zumindest aus naturschützerischer Sicht eine grosse zusammenhängende Fläche, erklärte Schuppli. Bei der Fläche handelt es sich um Eigenland der Landwirt(innen) wie auch Pachtland von der Gemeinde.
Ein wichtiges Thema auf dem Gelände ist die Ausdolung von Drainagen. Bei Starkregen, besonders nach längerer Trockenheit oder nach Frost im Winter, fliesst das Wasser aufgrund des stark lehmhaltigen Bodens über die Oberfläche weg. So wurde nun das Wasser einer grossen Hauptdrainage über Keylines, sprich horizontale Gräben, über das Kulturland verteilt und mit verschiedenen Tümpeln verbunden. Wobei die Drainage der einzigen Fruchtfolgefläche, die das Projekt beinhaltet, entspringt. Dies stelle aktuell noch eine Herausforderung dar. Oder auch mit einer Flutmulde, die das Wasser zwischenlagert und als Lebensraum verfügbar macht.
Infrastruktur für Lebewesen
Mit dem total rund 2,5 Mio Franken teuren Projekt entsteht eine ökologische Infrastruktur, die den Lebewesen wie Gelbbauchunken oder dem Neuntöter den Weg zum Lebensraum wie auch zu Brut- und Jagdplätzen ermöglicht. Damit soll die Population vergrössert werden, anderseits erhofft man sich auch, dadurch mehrere Populationen untereinander für eine grössere genetische Vielfalt vernetzen zu können.
Infotafel bei Gemeindehaus
Die Resultate werden einerseits über ein Wieselmonitoring überprüft, wobei ein Doktorat darüber entsteht. Auch die ETH sowie das Reallabor Jurapark Aargau (WSL) sind aktiv, unter anderem mit den Themen Landschaftsveränderung und der Funktionalität der Keylines.
Abschliessend wurde von Christine Neff, Co-Geschäftsleiterin Jurapark Aargau, und Lukas Erne die neue Informationstafel beim Gemeindehaus in Mandach enthüllt. Diese informiert vertieft über die einzelnen Massnahmen und deren Bewohner.