Im Dezember 2020 hatte die Basisorganisation für einen fairen Milchmarkt Bg-G bei der BOM ein Gesuch um Mitgliedschaft gestellt. Man wolle Hintergrundinformationen direkt aus der Branchenorganisation erhalten, satt aus Medienmitteilungen. Ausserdem ist Big-M mit der Vertretung der Produzenten in der BOM unzufrieden. Die Gesuchssteller hatten mit Widerstand gerechnet, der sich nun auch zeigt.

Konsens statt Kampf

An seiner Sitzung alle drei Monate hat der Vorstand der BOM entschieden, das Gesuch von Big-M abzulehnen. Gemäss Mitteilung gibt es dafür zwei Gründe: 

  1. Die in der Big-M organisierten Produzenten seien bereist über die Milchproduzentenorganisationen in der BOM vertreten.
  2. Die Ziele von Big-M «passen nicht zum Charakter der BOM»

Letzteres erklärt der Vorstand so, dass die BOM durch Verhandlungen und Konsensfindung nach Lösungen sucht, während die Basisorganisation sich als bäuerliche Interessengruppe für Marktkampf sehe. 

Big-M: «Das war zu erwarten»

Der Zuständige für Big-M in der Deutschschweiz, Werner Locher, war am Donnerstagvormittag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Auf Twitter nahm aber der ehemalige Präsident der Organisation, SVP-Nationalrat Martin Haab Stellung. Auf Anfrage von Fromarte-Präsident Hans Aschwanden schrieb Haab, der Entscheid sei zu erwarten gewesen, um mit schwarzem Humor noch zu ergänzen, dass man den «Burgfrieden» nicht stören wolle.

 

 

DV verschoben

Der Termin für die Delegiertenversammlung der BOM wurde vom April auf den 14. Juni verschoben. Man hoffe, zu diesem Zeitpunkt die DV physisch durchführen zu können.