In der Schweiz wurden laut Zahlen von Proviande im vergangenen Jahr weniger Rind, Schwein, Kalb und Schaf gegessen. Insgesamt kamen hierzulande rund 3000 t weniger Fleisch auf die Teller. Deutlich mehr wird nur Poulet gekocht und das kommt wieder öfter aus dem Ausland. Bei den anderen Hauptfleischsorten ist der Inlandanteil gestiegen, was bedeutet, dass die Importe deutlich tiefer waren als noch 2021. Gesunken ist auch die Inlandproduktion, abgesehen von Schweinen und Geflügel.

Steigende Inlandanteile

Zwar wird in der Statistik von Proviande der Einkaufstourismus nicht berücksichtigt, dieser dürfte nach Corona wieder angestiegen sein. Die offiziellen Fleischimporte sanken aber auf breiter Front.

Schweinefleisch: Mengenmässig essen die Schweizer nach wie vor am meisten Schweinefleisch, nämlich gut 21 kg pro Kopf und Jahr. Der Inlandanteil liegt hier mit 96,7 % aktuell zu hoch. Aufgrund der Überproduktion im Inland sanken die Importe um 18,1 %.

[IMG 2]

Geflügel: Den zweiten Beliebtheitsrang baut das Geflügelfleisch laufend aus. Aktuell isst jeder Schweizer knapp 15 kg Geflügel pro Jahr. Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz 132 760 t verzehrt. Der Inlandanteil sank innerhalb von Jahresfrist von 66,3 auf 65,9 %. Die Importe stiegen um 6,1 %.

Grossvieh: Rindfleisch haben die Schweizer gegenüber 2021 weniger gegessen. Der Pro-Kopf-Konsum liegt hier bei rund 11,5 %. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in der Schweiz 97 523 t Rindfleisch gegessen, das sind 3,8 % weniger als 2021, als es noch 101 366 t waren. Während die Produktion im Inland lediglich um 1 % auf 80 338 t sank, gingen die Importe stärker zurück. So kamen im vergangenen Jahr ganze 14,2 % weniger Rindfleisch über die Grenze. Der Inlandanteil stieg damit um 2,4 % auf 82,4 %.

Kalbfleisch: Etwas anders ist die Lage beim Kalbfleisch. Hier sank die Inlandproduktion um knapp 500 t auf noch 18 587 t. Die Importe stiegen von 528 t im Jahr 2021 auf 629 t im vergangenen Jahr. Somit sank auch der Konsum von Kalbfleisch um 1,7 %, insgesamt wurden noch 19 216 t Kalbfleisch gegessen. Der Inlandanteil sank leicht auf 96,7 %.

Importe sind wichtig

Unter dem Strich geht der Konsumrückgang beim Fleisch auf Kosten der Importe. Wurden im Jahr 2021 noch 92 322 t der Hauptfleischsorten importiert, waren es im vergangenen Jahr lediglich 88 459 t, das ist ein Rückgang um 3863 t. Wie wichtig es ist, dass der Markt über Importe ausgeglichen werden kann, zeigt sich im Moment auf dem Schweinemarkt. Auch am Kälbermarkt konnte man in der Vergangenheit immer wieder beobachten, wie verheerend zu hohe Inlandanteile für die Produzentenpreise sind.