Es waren schöne Zahlen (siehe unten), die Emmi-CEO Ricarda Demarmels und der CFO Oliver Wasem an der Bilanzmedienkonferenz der Emmi Gruppe präsentieren konnten. Das Unternehmen habe 2024 seine eigenen Jahresziele in einem anspruchsvollen Umfeld übertroffen und ein Umsatzwachstum und eine hohe Profitabilität erreichen können. Zudem wurden letztes Jahr drei wichtige Akquisitionen realisiert.
Teure Rohstoffe
Eine Herausforderung war gemäss Ricarda Demarmels die grosse Volatilität an den Beschaffungsmärkten. Preise für Kaffee und Kakao explodierten. Die Milchproduktion und damit die Milchbeschaffung seien im vergangenen Jahr in der Schweiz stabil geblieben, ähnlich sehe es auch für das laufende Jahr aus. «Damit das aber so bleibt, sind gute Rahmenbedingungen für die Milchwirtschaft gerade auch im Zusammenhang mit der AP 2030+ entscheidend», betonte Ricarda Demarmels.
Zur Milch Sorge tragen
Die Milchproduktion sei der wettbewerbsfähigste Bereich der Schweizer Landwirtschaft, dazu müsse unbedingt Sorge getragen werden. Gleichzeitig sei die Schweizer Milchproduktion enorm standortgerecht: Daten aus dem Ressourcenprojekt Klimastar Milch hätten gezeigt, dass der CO2-Fussabdruck von Schweizer Milch deutlich tiefer sei als im Ausland. Ricarda Demarmels sieht im Bereich Milch noch viel Potenzial. Das Thema Gesundheit sei ein weltweiter Megatrend und Milchprodukte dank ihrer wertvollen Inhaltsstoffe wahre Superfoods. Milch werde zukünftig in der Ernährung noch an Bedeutung gewinnen. «Gerade ältere Personen sind mit Nährstoffen wie Eiweiss unterversorgt», so die gebürtige Bündnerin. Milch sei dabei eine sehr effiziente Versorgungsquelle, das Molkeprotein gelte als hochwertigstes Eiweiss.
[IMG 2]
Neue Milchkreationen
Diese Trends versuche Emmi mit immer neue Milchkreationen nachzukommen. So zum Beispiel mit Trinkmahlzeiten wie «I’m your Meal». Diese schnelle Verpflegung über den Mittag sei in der Schweiz noch ein junger Trend, der Abverkauf laufe aber gut. Trinkmahlzeiten seien eine interessante Alternative zu anderen schnellen Mittagessen wie Sandwich und Salat. Trinkmahlzeiten aus Milch überzeugten aber mit einem sehr kompletten Nährwertprofil.
Mögliche Konflikte
Ricarda Demarmels ging in ihren Ausführungen auch auf mögliche Zollkonflikte mit den USA und deren Auswirkungen auf den Schweizer Käseexport ein. Emmi habe im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen ein dezentrales Geschäftsmodell. Die Milchverarbeitung sei ein lokales Geschäft. In den USA mache die Verarbeitung vor Ort rund 85 Prozent des Umsatzes aus. Die verbleibenden 15 Prozent seien Importe von Schweizer Käse. Bei zukünftigen Zöllen müssten Verkaufspreiserhöhungen getätigt werden. Schweizer Käse sei aber in den USA ein absolutes Premiumprodukt mit der entsprechenden Käuferschaft.
Rekordumsatz
Die Emmi-Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 ein organisches Wachstum von 2,4 Prozent. Der Gruppenumsatz 2024 stieg, unter Berücksichtigung der insgesamt positiven Akquisitions- und negativen Währungseffekte, um 2,5 Prozent auf rekordhohe CHF 4348,8 Millionen (Vorjahr: CHF 4242,4 Millionen).
Alle Divisionen zeigten ein gutes organisches Wachstum: Amerika mit 3,7 Prozent und Europa mit 5,5 Prozent übertrafen die Erwartungen, das Geschäft in der Schweiz lag mit 0,3 Prozent innerhalb der Bandbreite. Emmi übertraf mit einem EBIT von CHF 302,7 Millionen erstmals die 300-Millionen-Schwelle. Die Reingewinnmarge erreichte 5,1 Prozent. Die Marke Emmi Caffè Latte und der höhlengereifte Premiumkäse Kaltbach legten insbesondere aufgrund positiver Entwicklung in den Auslandsmärkten deutlich zu.