Der Eierhandel sei mit einer überraschend hohen Nachfrage nach Schweizer Eiern konfrontiert worden, welche bei weitem nicht gedeckt werden konnte. So mussten geplante Aktionen mit Schweizer Ostereiern teilweise mit Importeiern durchgeführt werden; auch bei weiteren Artikeln sei man auf Importware angewiesen gewesen. Dies zeigt sich auch in der Importstatistik des Bundesamtes für Landwirtschaft. So wurden bis Ende April über 16 Millionen Schaleneier mehr importiert als in der Vorjahresperiode.

Nach dem grossen Nachfrageüberschuss entspanne sich die Lage nun wieder. Gemäss Kükenstatistik werde die Eierproduktion in der Schweiz bis im Sommer um rund 2,4 % wachsen. Zudem sinke die Nachfrage saisongemäss über die Sommermonate. So könne der Markt wieder mit dem gesamten Sortiment bedient werden und es kann auch wieder Lagermengen für die Verarbeitung aufgebaut werden.

Bio Eier: Die Produktion läuft in den geplanten Mengen, die Nachfrage ging nach Ostern aber auch hier deutlich zurück. Die Überschussmengen werden deshalb zu Eiprodukten verarbeitet und an die Lebensmittelindustrie geliefert. Nachdem in den vergangenen Wochen die Nachfrage nach Bio- Eiprodukten bei weitem nicht gedeckt werden konnte, trägt dies nun zu einer ausgeglicheneren Marktlage bei.

Tendenz Inlandmarkt: gute Verfügbarkeit über das gesamte Sortiment Ausland Konsumeier

Billige Eier in der EU gesucht
In der EU war die Ostersaison ebenfalls eine Herausforderung. Die Nachfrage lag deutlich über den Erwartungen, und die Produktion gewisser Sorten war verhältnismässig tief. So waren Eier ausFreilandhaltung oder Bio-Produktion vom Label KAT (Kontrollierte Alternative Tierhaltung) zum Teil nur beschränkt verfügbar. Glücklicherweise wurden in den vergangenen Wochen keine neuen Vogelgrippefälle gemeldet, die in der Vergangenheit die Grundversorgung mit Eiern noch empfindlich beeinträchtigt hatten. Unterstützend kam dazu, dass die Anzahl Legehennen in der EU im ersten Quartal 2024 wieder zunahm. In der EU gab es 2023 rund 397 Millionen Legehennen, wovon immer noch über 40 % in ausgestalteten Käfigen gehalten wurden. Diese sichern zwar die Grundversorgung, decken aber nicht die Nachfrage nach OKT-Eiern (Eier ohne Kükentöten). Da aber gleichzeitig die Nachfrage nach Eiern aus Produktionsformen mit tieferen Tierwohlstandards weiter wächst, wurden zusätzlich auch wieder mehr Eier aus der Ukraine und den USA in die EU importiert.

Tendenz Ausland: Verfügbarkeit von OKT-Eiern aus KAT-Produktion weiterhin tief