Auffallend viele Blitze erhellten im Juni den Himmel. Laut Meteonews waren es dieses Jahr bereits 176'465, das ist bereits fünf Mal mehr als im Juni 2020 (36'701), wie der Wetterdienst auf Twitter schrieb. Im Kanton Bern habe es sogar 10 Mal mehr geblitzt als im Vorjahr.

Ohne Gewitter mit Blitzentladungen in der Schweiz zeigte sich letztmals der Donnerstag vor einer Woche, wie Stephan Bader vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

Während der aktuellen Gewitterlage seien einzelne markante Niederschlagsmengen registriert worden. Diese wurden durch die anhaltende Zufuhr feuchtwarmer Luft aus Südwesten ausgelöst, wie Bader weiter schrieb. Und da die Entstehung von Blitzen eng mit der Intensität des Gewitterniederschlags verbunden sei, habe es häufig geblitzt.

Erwartung nicht erfüllt

Grundsätzlich würden «mit der zunehmenden Erwärmung des Sommers im Mittelland der Schweiz» eher geringere sommerliche Niederschlagssummen erwartet. Die anhaltenden und reichlichen Gewitterniederschläge über längere Zeit entsprächen nicht dieser Erwartung.

Zukünftig regnets weniger, aber wenn, dann wie aus Kübeln

Neben der Tendenz zu abnehmenden sommerlichen Niederschlagssummen zeigten die Berechnungen jedoch, dass starke Niederschläge häufiger und intensiver zu erwarten seien. Mit anderen Worten: In Zukunft regnet es in der Summe im Sommer zwar weniger, wenn es aber regnet, dann wie aus Kübeln.

So fielen zum Beispiel am Mittwochabend im Oberbaselbiet an der Messstation Langenbruck innerhalb von 30 Minuten 41,5 mm Regen. Das entspreche einem Drittel einer durchschnittlichen Junisumme. Derartige Mengen in so kurzer Zeit seien in dieser Region über lange Zeit betrachtet nur etwa alle 30 bis 50 Jahre zu erwarten. Letztmals war dies Ende Juni 2007 der Fall.

Regenmengen wie am Dienstag in Cressier NE kämen indes alle zehn bis zwanzig Jahre vor. Dort fiel in 30 Minuten 34,5 mm Regen.

Anhaltende Gewittertätigkeit im Juni mit Überschwemmungen und Hangrutschen brachte letztmals das Jahr 2016, wie Bader weiter schrieb.

Regionale Unterschiede

Die Niederschlagsmengen seien im Juni bisher schweizweit sehr unterschiedlich ausgefallen so Bader. Auf der ganzen Alpensüdseite und im Engadin sowie im grössten Teil des Wallis lägen die Junimengen bisher unter dem Durchschnitt.

Vor allem in der West- und Nordwestschweiz stiegen die Junimengen hingegen vielerorts deutlich über den Durchschnitt mit 120 bis 150 Prozent der Norm. Aarau hat sogar schon das Doppelte der Juninorm registriert.

Ab nächster Woche setzten sich die starken Niederschläge fort

Über das Wochenende ist laut Meteoschweiz eine Entspannung der Wetterlage zu erwarten. Kommende Woche zeichne sich jedoch eine Fortsetzung der gewittrigen Situation mit lokal starken Niederschlägen ab.