Er habe eine grosse Leidenschaft für Schwarznasenschafe entwickelt, sagt Sven Schmid über sich selbst. Aufgewachsen ist Schmid in der weltbekannten Tourismusdestination Zermatt. Dort hat er später auch die Lehre als Schreiner erfolgreich abgeschlossen. Bis Ende des letzten Jahres arbeitete der 21-Jährige auf diesem Beruf. Nun absolviert er eine Wintersaison als Skilehrer. [IMG 7]

Neben der Tätigkeit als Schreiner half er einem Freund immer wieder mit diversen Landwirtschaftsarbeiten aus. Daran hat er grossen Gefallen gefunden und spielte bereits letzten Sommer mit dem Gedanken seinen eigenen Landwirtschaftsbetrieb aufzubauen. Darum baute er ein «Gädi», so sagen die Walliser einem alten Stall, etwas oberhalb von Zermatt um und legte somit das Fundament für den Start seiner Passion.

Dank seiner langjährigen Erfahrung als Schreiner konnte er alle handwerklichen Arbeiten an seinem Stall selber erledigen. «Ich habe sehr viel Zeit investiert, konnte dadurch aber viel Geld sparen», sagt der gelernte Schreiner. 

Das Wasser wird am nahgelegenen Bach geholt

Schmid ist fasziniert vom Hirten. Darum ist er sich auch nicht zu schade morgens und abends jeweils rund eine Stunde für seine Schafe aufzuwenden. «Die Kombination aus den Arbeiten mit den Tieren und den Maschinen fasziniert mich. Ich liebe es in der Natur zu arbeiten und dabei schmutzig zu werden», erzählt Schmid. 

Da er in seinem Stall noch kein fliessendes Wasser hat, muss Schmid das Wasser jeweils rund 50 Meter weiter oben an einem halb zugefrorenen Bach holen. Auch das selbstgemähte Heu wird ganz klassisch mit einem Heutuch verteilt.  «Klar gibt es da Tage wo man ein bisschen weniger motiviert ist. Aber ich kann zum Glück auf eine sehr gute Unterstützung innerhalb der Familie zählen», zeigt sich der 21-jährige dankbar. 

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Schritt für Schritt

[IMG 5]«Momentan passt es mir so wie es ist,» so antwortet der Walliser auf die Frage wie es für ihn in Zukunft weitergehen soll. Fügt aber an, das Ziel sei es schon einmal grösser zu werden. Dafür müssen aber viele Komponente zusammen stimmen. «Es ist schwierig etwas Grösseres zu finden, das einerseits passt und andererseits finanzierbar ist.» Darum lasse er es auf sich zukommen und wenn sich etwas passendes ergebe, sei er sicher nicht abgeneigt. 

In Zermatt ist die Landwirtschaft bei den Jungen nicht gross im Trend. Obwohl Zermatt bis jetzt vom Wolf verschont geblieben ist, bereitet er trotzdem Sorgen. «Die Wolfsschäden nehmen in anderen Gebieten zu und die Aufrechterhaltung des Herdenschutzes wird immer schwieriger», sagt der Schafhalter Sven Schmid. 

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