Die Schweizerische Katholische Bauernvereinigung (SKBV) feiert in diesem Jahr ihr 80-jähriges Bestehen. Aus politischen und kirchlichen Gründen sowie wirtschaftlicher Notlage wurde diese Vereinigung ins Leben gerufen, schreibt die Präsidentin Kathrin Meyer in einer Mitteilung.

Soziales statt Politik

Das Politisieren rückte in den vergangenen Jahren in den Hintergrund. Der Schweizer Bauernverband mache dies professionell. Umso wichtiger wurde der SKBV, als Trägerin des Bäuerlichen Sorgentelefons, das Wohlergehen der Bauernfamilie. Mit Kursen, Wallfahrten und Ferien würden die Bauernfamilien im Alltag gestärkt, so die Präsidentin aus Willisau weiter. Mit der Auflösung der Schweizerischen Vereinigung katholischer Bäuerinnen und dem vermehrten sozialen Engagement kamen zunehmend Frauen in den Vorstand und in die Vereinigung.

«Mit den Sektionen Uri, Solothurn und St. Gallen werden diese christlichen Werte aktiv gelebt und das soziale Engagement ist bis in die Gemeinden hinaus spürbar.» Auch die kirchlichen Rituale wie Erntedank, Feldgottesdienste und Betruf sind landwirtschaftlich geprägt und würden gepflegt. Wertvoll sei auch die aktive Tochterorganisation, die Schweizerische Katholische Landjugend, die mit 50 Jahren ebenfalls jubiliert.

Aktuelle Herausforderungen würden viele Bauernfamilien an psychische, physische und finanzielle Grenzen bringen, so Kathrin Meyer. Die momentane wirtschaftliche Lage mit Krieg, Lieferengpässe, Trockenheit könne zusätzlich belasten. Dieser Themen möchte sich der SKBV annehmen und Unterstützung mit dem bäuerlichen Sorgentelefon bieten oder präventiv mit Ferienangeboten, Kursen und Wallfahrten wirken.

Werte sind entscheidend

Ist ein «K» für Katholisch nicht ein wenig altmodisch? Die SKBV ist überzeugt, dass über die Zukunft der Vereinigung letztlich nicht ein Buchstabe entscheidet, sondern, was die Vereinigung daraus macht und welche Werte sie nach aussen lebt. Offen für die Anliegen der aktuellen Themen in den Bauernfamilien sein, pflegen der kirchlichen Brauchtümer, Sorge tragen zu Mitmenschen, Natur und Tieren sind wichtige Themen, die die SKBV auch in Zukunft beschäftigen, so Kathrin Meyer.

Solange es Menschen gibt, die gewillt sind, diese Werte mitzutragen, ehrenamtliche Vorstandsarbeit zu leisten, Verantwortung zu übernehmen auch für die nächsten Generationen, solange werde es die SKBV geben, zeigt sich die Luzerner Bäuerin Kathrin Meyer überzeugt. Denn auch die Zukunft werde herausfordernd.