Der Winter hat die Schweiz fest im Griff. Die grossen Mengen Schnee, die in vielen Teilen der Schweiz gefallen sind, haben teils zu Chaos auf den Strassen geführt. Nicht so bei der Familie Schmid in Herbetswil im Solothurner Jura. Hier ist es still. Im rauen Gebiet, das im Sommer gerne von Wanderern und Bikern besucht wird, ist noch weitaus mehr Schnee gefallen als im Tal.
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Die Hintere Schmiedenmatt wird eingeschneit
Hier zeigt sich der Winter gerne mit voller Wucht. Und immer mal wieder so, dass Sibylle und Remo Schmid mit ihren beiden Söhnen beinahe von der Aussenwelt abgeschnitten werden. So hat es auch am Freitag, 10. Dezember 2021, dermassen geschneit, dass auch die schnellste und stärkste Maschine keinen Erfolg gehabt hätte, die Strasse von Farnern zur Hinteren Schmiedenmatt zu räumen. «Es hat dermassen heftig geschneit und gewindet, dass es keinen Sinn gemacht hätte, Schnee zu treiben», erklärt Landwirt Remo Schmid auf Anfrage.
Demnach liess man es bleiben und wartete, dass sich die Lage beruhigen möge. Die Schmiedenmatt war daher während eines Tages über die Bättlerchuchi, dem fantastischsten Aussichtspunkt in der Region, nicht erreichbar. Schmids mussten zu Hause bleiben, was ihnen aber nicht schwer viel. Schliesslich gab es dort, wie immer, viel zu tun. So erblickte mitten im Schneegestöber ein kleiner «Schneemann» das Licht der Welt. Das Kalb, das fast ganz weiss ist, liess sich vom Sturm draussen nicht stören. Im trockenen Stall hatte der kleine Kerl nichts bemerkt vom Winter, der draussen tobte.
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Erdbeben der Stärke 3,2
Aber es war nicht nur der Schnee, den das Gebiet heimsuchte. In der Nacht auf Freitag, den 10. Dezember, bebte wenige Sekunden nach Mitternacht der Boden. Ein Erdbeben der Stärke 3,2 bei Lampenberg BL war auch in der rund 11 km entfernten Region noch zu spüren. Zu Schäden, sei es aber nicht gekommen.
Die Ruhe nach dem Sturm
[IMG 3] So intensiv die Natur sich an diesem Wochenende im Solothurner Jura zeigte, so schnell war die Sache auch wieder vorbei. Das Beben dauerte nur einen ganz kurzen Moment. Die Schneemassen zwischen Farnern und der Hinteren Schmiedenmatt wurden bereits tagsdarauf mit einer Fräse weggeräumt, sodass die Strasse wieder befahrbar ist. Der frisch geborene «Schneemann» der Familie Schmid ist trocken und hat natürlich auch schon seine Milch bekommen. Und so kann der 3. Advent in Ruhe ausklingen.