«Es ist doch ganz vernünftig, das zu nutzen», findet ein Nidwaldner Bauer. In der SRF-Sendung «Antenne» schilderte er 1967 seine Idee, die Mittelstreifen der sich immer weiter ausbreitenden Autobahnen zu nutzen. Potenzial sah der Bauer offenbar viel, von Gras über Salat bis zu Rüben sei vieles möglich, hält er fest. Das kantonale Landwirtschaftsdepartement gab grünes Licht.

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Die einfachste Lösung

Am einfachsten aber sei das Weiden. So standen bald «wohlerzogene» Nidwaldner Braunvieh-Kühe mitten auf der Autobahn, mit einem Halfter an der Leitplanke festgebunden und scheinbar ungerührt von den vorbeibrausenden Fahrzeugen friedlich grasend.

Nur am Morgen etwas gefährlich

Von der Polizei zeigte sich zwar zuerst skeptisch, da die Kühe aber «ganz gut erzogen» seien und das Training zum Mittelstreifen-Weiden sich in Testläufen bewährt habe, gaben die Beamten ihr Einverständnis. Nur morgens, wenn die Kühe ihren ungewöhnlichen Weideplatz beziehen, müssten die Autofahrer vorsichtig sein. Warntafeln machen darauf aufmerksam.

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«Es wäre allerdings schon viel praktischer, wenn die Grünstreifen noch etwas breiter wären», so das Schlusswort des innovativen Bauers.

Eine gewisse Aktualität  

Wie viele Zuschauer(innen) 1967 auf den Aprilscherz bei SRF hereinfielen, ist nicht überliefert. Der Konflikt zwischen Verkehrswegen und landwirtschaftlicher Nutzung hat indes nicht an Aktualität verloren – wenn auch heute wie damals niemand eine noch so brave Kuh auf eine Autobahn stellen würde.