Eigentlich ist Gjusi Brändlis Schwester schuld. Sie schneidert leidenschaftlich gerne neue Dinge, meist aus urchigen Stoffen mit Edelweiss-Sujets oder Glarnertüechli-Stoff. Im Sommer nähte sie zwei entsprechende Stoffmasken.  «Wie vom Blitz getroffen hat mich beim Anblick dieser zwei Modelle die Idee erreicht», sagt der gelernte Schreiner. «Die Idee» ist mittlerweile ein Start-up-Unternehmen namens «buuremaske.ch».

Handgemacht in der Schweiz

Gjusi Brändli und sein Team verkaufen hochwertige Stoffmasken aus Traditionsstoffen. Mittlerweile gibt es 18 verschiedene Varianten, die alle im Grossraum Zürich von Hand produziert werden. Auf der Innenseite ist ein Baumwollstoff verarbeitet, «der nachweislich eine hohe antibakterielle und antivirale Wirkung zeigt», heisst es im Produktbeschrieb. Diese sogenannte Viroblock-Technologie hat das ETH-Spin-off «HeiQ» zusammen mit der Appenzeller Weberei Weba entwickelt. Sie soll 30 Waschgänge überstehen, danach nimmt die Wirksamkeit der Maske ab, sie funktioniert dann aber noch immer als klassische Stoffmaske.

Die ganze Wertschöpfungskette befindet sich in der Schweiz. «Diese ganzen Hintergründe führen dazu, dass wir nicht als Billigmasken-Shop auftreten können, und das auch nicht wollen», hält Brändli fest. Die Masken kosten zwischen 39 und 47 Franken je nach Modell.   Das Team will einen Teilerlös des Projekts an Bauern in Notlagen spenden.

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Gjusi alias Tschusi Brändli ist der Initiant von «buuremaske.ch». Der 37-Jährige ist hauptberuflich Projektleiter und hat bäuerliche Wurzeln. (Bild buuremaske.ch)

500 Masken verkauft

Hinter dem Projekt stehen drei Freunde mit projektbezogenen Spitznamen: Tschenny (Jennifer Olthof) kümmert sich vorwiegend um Grafik- und Designarbeiten, Maigg (Maik Fäh) hat die Internetseite gebaut und den Webshop eingerichtet und Tschusi alias Gjusi kümmert sich um Marketingaufgaben, den Produktionsfluss mit den Näher(innen) und was sonst noch so anfällt.

Das Team startete Anfang Oktober. In zwei Monaten haben sie 500 Masken verkauft und das Sortiment um zehn zusätzliche Sujets erweitern können. Brändli  freut sich, «dass unsere Kundschaft eine Maske nicht mehr als lästiges Übel, sondern als modisches Accessoire betrachtet».  Bisher hätten sie noch nichts mit dem Projekt verdient, könnten aber bald die Investitionskosten decken, sagt der 37-Jährige, der auf einem Milchwirtschaftsbetrieb im St. Galler Linthgebiet aufgewachsen ist.

Widerspenstiger Edelweiss-Stoff

Herausforderungen habe es einige gegeben seit dem Start. So franse zum Beispiel der graue Edelweissstoff ständig aus und habe schon manch eine Nadel zum Brechen gebracht. «Ausgerechnet dieses Modell ist seit Beginn das beliebteste aller Modelle in unserem Onlineshop», scherzt Gjusi Brändli. Oder man habe sich bei der Lancierung für gewisse Traditionsstoffe entschieden – und danach erfahren, dass der eine oder andere nicht mehr produziert würde. In erster Linie freue es das Team, dass sie ihren Teil dazu beitragen könnten, die Pandemie in den Griff zu bekommen.

Den Enkeln eine Maske als Zeitzeuge zeigen

Haben sie sich schon Gedanken über die Zeit nach Corona gemacht? «Wir sind gespannt, was mit der Maske passiert. Werden Schutzmasken sogar zu einem stetigen Begleiter in einer Grippesaison?», fragt sich Brändli.  «Wir zeigen irgendwann unseren Enkeln lieber eine Buuremaske als irgendein Wegwerfprodukt und erzählen von diesem prägenden Erlebnis.»

Sorgen muss man sich um die drei nicht  machen, sollte die Nachfrage wieder sinken. Sie sind alle in ihren Berufen fest angestellt. Tschenny ist Polygrafin, Maigg und Tschusi arbeiten als Projektleiter in der Medien- und Livekommunikationsbranche.

 

Zwei Masken gewinnen

Die BauernZeitung darf zwei Stoffmasken von «buuremaske.ch»verlosen. Der Teilnahmeschluss war der 13. Dezember. Die Gewinner oder Gewinnerinnen werden in Kürze bekannt gegeben.