Fast ein halbes Jahrhundert ist es her, dass Hans in einer schwarzen Nacht auf seinem Fahrrad die schwarze Strasse entlangfuhr. Er hatte den kleinen Bauernhof, den seine Familie seit Generationen bewirtschaftete, verlassen, mit einem Milcheimer auf dem Rücken und ohne den Hauch eines Lichtes zwischen ihm und der Ecke, wo die Schangnauer die Milch ab-lieferten. Aber Hans hätte diesen Weg auch blind zurücklegen können.

Als er das Schwein sah, warer bereits in der Luft. In dem Moment, als das Fahrrad in sich zusammensackte und ihn über das Tier zu schleudern begann, schien es ihm, als sei das Schwein so gross wie ein Subaru. Auf jeden Fall machte es so viel Lärm wie ein solcher. Es war nicht glücklich. Jetzt sitzt Hans mit mir am Esstisch und macht ein Geräusch, das das wiedergibt, was er von diesem Tier gehört hat. Ich habe Mühe, die Buchstaben zu finden, die einen solchen Schrei wiedergeben können.

Das Schwein machte eine Kehrtwendung und kehrte zu seinem Hof zurück. Und der Bauer, der ihm gefolgt war, verschwand auch. Und Hans? Er hat seine Milch verloren. Und sein Fahrrad. Aber nicht seine Stimme. «Blödi Mohre!», ruft er mir heute noch zu, genau wie vor 50 Jahren.