Reges Treiben herrschte zum Beispiel in der Gartenabteilung der Landi in Zofingen AG, wie ein Augenschein eines Reporters der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ergab. Die Leute hatten offensichtlich Nachholbedarf: Sie kauften farbige Topfpflanzen für den Balkon, Tomaten- und Peperonisetzlinge für den Hausgarten.

Jede Kundin und jeder Kundin schien zu wissen, was sie oder er unbedingt braucht. Auch schwere Säcke mit Erden wurden auf den Einkaufwagen gepackt. Der Startschuss für die Saison der Hobbygärtner war gefallen - wenn auch mit Verspätung. Fast ein Gefühl der Erlösung war zu spüren.

Neue Normalität in der Landi

Vor den beiden Kassen bildeten sich lange Schlangen mit bis zu zehn Personen. Die neue Normalität schien zu funktionieren. Eingang und Ausgang waren getrennt, die Kunden erhielten eine Karte mit einer Nummer, überall klebten Abstandsmarkierungen am Boden und Infos über die Schutzkonzepte. Alles lief ruhig und routiniert ab. Die Leute packten ihre Einkäufe in ihre Autos - und fuhren weg. Der Garten ruft.

Zeitweise musste die Zufahrt gesperrt werden

Ähnliches Szenario in der Bauhaus-Filiale in Niederwangen bei Bern: Kurz nach Türöffnung um 7 Uhr warteten bereits rund sechzig Kunden auf Einlass. Die Schlange bildete sich, weil Sicherheitsleute Wert auf einen geordneten Eintritt legten. Die Zufahrt zur Filiale musste aufgrund des Andrangs zeitweise gesperrt werden. Im Gebäudeinnern durften sich maximal 150 Leute gleichzeitig aufhalten.

Auch andere Baumärkte im Kanton Bern waren von Beginn weg gut besucht. Generell zeigten sich die Kundinnen und Kunden geduldig und hielten sich an die Abstandsregeln, wie ein Keystone-SDA-Reporter berichtete. Nur vereinzelt trugen Kunden Schutzmasken - zumeist Modelle, die nicht sie selber, sondern die anderen Menschen schützten.

Lange Autoschlange vor dem Obi

Eine gut hundert Meter lange Autoschlange bildete sich kurz nach der Ladenöffnung auch bei der Einfahrt zum Baumarkt- und Gartencenter Obi an der Basler Münchensteinerstrasse. Auf der grossen Parkplatzfläche blieb es jedoch ruhig. Viele Sicherheitsleute standen ohne Schutzmaske untätig herum.

Im gut besuchten Innern des Geschäftes herrschte eine relativ entspannte Stimmung. Obi hatte die Kundenströme kanalisiert und den Eingang an die Hinterseite des Gebäudes verlegt, um Gegenverkehr zu vermeiden.

Vor den komplett besetzten Kassen bildeten sich aber keine lange Schlangen; eine gewisse Wartezeit ergab sich lediglich wegen den mit Blumen und Pflanzenerde oder Baumarktutensilien prall gefüllten Einkaufswagen der Kundschaft.

Waschen, Schneiden, Legen mit Schutzkleidung

Zurück in eine Art berufliche Normalität hiess es auch für die Coiffeure. In Chur legten diverse Geschäfte kurz nach 8 Uhr los. Waschen, Schneiden, Legen: aber das unter veränderten Bedingungen:

Wegen des Coronavirus müssen Kundinnen und Kunden des traditionellen Churer Coiffeurladens Bucceri ihre Jacken selber in die Garderobe hängen und danach die Hände desinfizieren. Wegen der Abstandsvorschriften sitzt nur noch auf jedem zweiten Stuhl ein Kunde.

Er sei froh, dass es nun wieder losgehe, sagte Geschäftsinhaber Gian Paolo Bucceri zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sechs Wochen war sein Geschäft geschlossen, sechs Wochen machte er keinen Umsatz.

An Informationen fehlt es nicht. Im Schaufenster hängen sechs Plakate mit Verhaltensregeln und Empfehlungen. Vor kleineren Geschäften wartete ein Teil der Kundschaft am Morgen draussen, es muss Abstand gehalten werden.

Kleintierärzte und Zahnärzte gehen es ruhiger an

Wesentlich ruhiger ging es bei der Basler Kleintierpraxis Spalen wieder los. Doch sie war auch während der Lockdownphase für Kunden mit kranken und verletzten Haustieren auf Voranmeldung hin geöffnet gewesen. Diese Regelung wurde aufrechterhalten. Ein paar Kunden hätten ihre Tiere für Operationen abgegeben, es sei alles geordnet verlaufen, sagte eine Praxisassistentin.

Auch bei der Kinder- und Jugendzahnklinik der Stadt St. Gallen gingen um 8 Uhr nur einzelne Patienten und Eltern ein- und aus. Ein Patienten-Ansturm war nicht feststellbar. Die Patientinnen und Patienten wurden mit einem Schild an der Praxistür aufgefordert, zu läuten und im Flur vor einer am Boden markierten Linie zu warten.

Drinnen herrschte ein relativ ruhiger Betrieb. Alle Mitarbeitenden trugen Masken. Auch die Kinder- und Jugendzahnklinik hatte seit dem Lockdown vorübergehend nur noch in einem reduzierten Notdienst gearbeitet.