Auf dem Milchvieh-Betrieb der Familie Siegenthaler mache ich meine zweite Ausbildung zum Landwirt. Der Betrieb liegt im schönen Emmental in Fankhaus im Kanton Bern. Im Sommer geht die Familie auf der Schwesternboden Alp zu Berg. Das Spezielle am Lehrbetrieb ist, dass die Kälber muttergebunden aufgezogen werden.

Alle zwei Tage wird die Milch verkäst

Nach dem Melken am Morgen kommen die Kälber dazu und verbringen den Tag mit den Kühen im Stall oder auf der Weide. Abends werden die Kühe und ihre Kälber dann wieder getrennt. So könnenwir die Kühe morgens gut melken. Die Milch verkäsen wir alle zwei Tage selbst und vermarkten den Käse direkt. Für mich ist das Käsen eine besonders spannende Arbeit. Wenn ich am Morgen in die Käserei komme, fülle ich als erstes die Milch vom Tank ins «Käsekessi». Nebenbei messe ich die Käsekultur, welche wir selbst nachnehmen. Danach erwärme ich die Milch. Bei 25 Grad wird ein Teil der Kultur «vorgeschüttet». Sobald fertig gemolken ist, wird eingelabt.

Hätte ich mir nicht so anstrengend vorgestellt

Nach dem Frühstück können wir dann den «Bruch» machen. Diesen Bruch erwärmen wir anschliessend. Sobald 46 Grad erreicht sind, muss nur noch «ausgerührt» werden. Danach kann bereits die Kultur für den Folgetag entnommen und der Käse mit Hilfe der Käsetücher zum Pressen in die Formen gebracht werden. Käsen ist ein echter Knochen-Job, welchen ich mir nie so anstrengend vorgestellt hätte. Dazu kommt noch die Pflege der Käse. Trotzdem erfülltmich diese Arbeit, denn der Aufwand, den man auf dem Feld hatte, kann man bis zum essbaren Produkt mitverfolgen. Das gefällt mir sehr.

 

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