Mancher mag bereits gehört haben, dass Safran aus Blumen gewonnen wird. Allerdings ist Krokus nicht gleich Krokus . Was momentan blüht, ist der Frühlings-Krokus (crocus vernus), dessen Zwiebeln sehr giftig sind.

Der Safran kommt im Herbst

Das rote Gewürz ist nichts anderes als die Stempel, also der weibliche Teil der Blüte des Herbst-Krokus (crocus sativa). Bei dieser Blume ragen die Stempel weit aus der Blüten heraus und werden in Handarbeit geerntet. Für ein Gramm Safran braucht es 150 Blüten. Davon gibt es aber immerhin etwa drei bis vier mal Risotto milanese für die ganze Familie. Allerdings ist es bei diesem Gewürz wie beim Wein: es braucht Reifung. Frisch getrockneter Safran hat kaum Geschmack, er muss mindestens einen Monat in einem verschlossenen Gefäss aufbewahrt werden. 

Im Wallis angebaut

In der Schweiz wird der Safran ausschliesslich im Wallis angebaut, genauer in Mund. Dort werden jährlich etwa vier Kilo des teuersten Gewürzes der Welt geerntet. Ein kilo ist etwa 13'000 Franken wert. Der gute Preis und das attraktive Blütenmeer im Herbst sprechen für den Anbau. Crocus sativus wächst überall dort, wo Wein auch wächst, denn es ist eigentlich eine Pflanze aus dem mediterranen Raum. Sie lässt sich aber einfach im heimischen Garten an sonniger Lage ziehen.

Vorsicht Herbstzeitlose

Auch eine andere Pflanze, die dem Frühlingskrokus ähnelt, blüht im Herbst: Colchicum autumnale, die Herbstzeitlose. Sie wird sehr gross, der Stängel kann 20cm lang werden. Herbstzeitlose sind giftig. Herbst-Krokus sind etwas kleiner und wachsen bei uns nicht wild. 

Wenn jetzt in der warmen Frühlingssonne die ersten Krokus ihre Blüten öffnen, kann man sich über die Farbtupfer freuen – auch wenn es daraus keinen Safran geben wird. 

jsc