In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich der Geranienmarkt völlig verändert. Immer mehr landesweit präsente Anbieter im Bereich Haus und Garten sind in diesen Markt eingestiegen, was für kleinere Gärtnereien Nachteile brachte: Die Preise für Jungpflanzen sind so massiv eingebrochen, dass sich die eigene An- und Aufzucht von Jungpflanzen kaum noch lohnt. Deshalb sind einige Betriebe ganz aus diesem Geschäftszweig ausgestiegen oder haben gleich ganz aufgegeben.

Abholen, Leeren, Reinigen, Einlagern

Die Gärtnerei Lottenbach in Rudolfingen im Zürcher Weinland gehört noch zu den wenigen Betrieben, welche die Geranien selber produzieren. «Wir kaufen die kleinen Stecklinge mit Wurzeln und ziehen diese danach selber auf», erklärt Matthias Lottenbach.

Zudem überwintert er spezielle Sorten selber, um deren Pflanz- und vor allem Erbpotenzial zu erhalten. Von solchen Sorten zieht er selber Stecklinge nach. Um auf dem Geranienmarkt bestehen zu können, setzt Lottenbach auf verschiedene Dienstleistungen.

Dazu gehören das Abholen, Leeren, Reinigen und Einlagern der Blumenkistchen und Töpfe im Herbst. Viele Kundinnen und Kunden nutzen diesen Service und bringen ihre Blumenkisten zum Einlagern. Diese werden im Februar teilweise nach den Wünschen der Kundschaft bepflanzt, so dass die Geranien zu Beginn der Saison eine beachtliche Grösse erreicht haben.

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Eintopfen für die Kunden

In diesen Tagen holen die Kunden ihre bepflanzten Kistchen ab. Andere lassen ihre Kisten vor Ort mit den selber zusammengestellten Jungpflanzen bepflanzen. Dabei müssen es nicht immer Geranien sein. Zu den grossen Playern, welche in dieses Geschäft eingestiegen ist, gehört auch die Landi mit ihren Landi-Läden.

So bietet die Landi Weinland in Marthalen wie auch in den von ihr geführten Landi-Läden in Neftenbach, Diessenhofen und Rutschwil zum Beginn der neuen Geraniensaison spezielle Aktionen an: Ein grosser Geranienmarkt sowie eine grosse Eintopfaktion, an der nach den Wünschen der Kunden und Kundinnen Kistchen und Töpfe mit Blumen bepflanzt werden.

Dank Corona keine Ausland-Konkurrenz

Über das vergangene Wochenende wurden in Marthalen beinahe im Minutentakt tausende von Geranien oder anderen Balkonpflanzen wie Begonien durch flinke Hände eingetopft. Dabei haben die Kunden die Wahl zwischen den billigen Import- oder den deutlich teureren inländischen Jungpflanzen.

Damit können die Konsumenten ihr immer wieder betontes Bekenntnis für Inlandware unter Beweis stellen. Ausserdem entfällt in diesem Jahr für das grenznah gelegene Zürcher Weinland nach 2020 auch in diesem Frühling wegen der geschlossenen Grenzen die deutlich billigere Konkurrenz aus Deutschland.

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