Kartoffeln sind gesund, schmackhaft und aus heimischem Anbau zu haben. Bald wachsen die tollen Knollen in ihren Dämmen heran, einige Pflanzen sind wegen des späten Setztermins nach langer Regenphase noch ziemlich klein. Nichtsdestotrotz lohnt es, sich einige Gedanken über die Verwendung von Kartoffeln zu machen – schliesslich sind auch noch solche von der letzten Ernte zu geniessen.

Zeitsparende Varianten im Fokus

Ein Schweizer Klassiker ist der Kartoffelgratin. Nicht nur im Winter, sondern auch sommers nach einer Wanderung oder einem anstrengenden Tag beim Heuen oder auf dem Acker stillt dieses Gericht den Hunger. Das wusste man schon 1975, als die SRF-Sendung «Magazin Privat» verschiedene Varianten verglich. Dabei geht es allerdings nicht etwa um zusätzliche Zutaten wie Kohlrabi-Scheiben oder verschiedene Guss-Varianten, sondern diverse Fertigprodukte.

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Worum geht es?

Ja, das gab es schon damals und «Convenience Food» erlebte mit zunehmender Berufstätigkeit der Frauen hierzulande einen Aufschwung, ist im Historischen Lexikon der Schweiz zu lesen. Beim Kartoffelgratin hatte frau die Qual der Wahl: Aus der Dose, in der Aluschale oder gefriergetrocknet? Das «Magazin Privat» stellt diese Varianten einander und der selbstgemachten Version aus rohen Kartoffeln gegenüber – bzw., sie lässt genau das aus.

Der Geschmack bleibt aussen vor

Denn am Ende des Videos hat man (oder frau) zwar einen Eindruck davon gewonnen, was in den Packungen ist, weiss, welches Geschirr und wie viel Zeit jeweils benötigt wird. Aber was denn nun am besten schmeckt, scheint kein Thema zu sein.

Aus heutiger Perspektive und ohne weitere Zusammenhänge liesse sich spekulieren, der Zweck des Vergleichs sei die aufs jeweilige Zeitbudget für Zubereitung und Abwasch zugeschnittene Lösung zu finden. Hauptsache, es steht pünktlich ein Gratin auf dem Tisch. Wie er vorher aussah oder aus welcher Packung er in den Ofen gewandert ist, dürfte die Hungrigen kaum interessieren.

Auch mit frischen Knollen geht es rassig

Der Fokus heutiger Kochsendungen sieht glücklicherweise ziemlich anders aus und spätestens während der Corona-Pandemie fanden einige wieder zurück zum Kochen. Daher sei hier eine Lanze gebrochen für die Wahl frischer Schweizer Kartoffeln, weil kein Fertiggericht geschmacklich mithalten kann. Und weil man trotzdem nicht immer viel Zeit zum Kochen hat, an dieser Stelle der Verweis auf das Swissmilk-Rezept für einen schnellen Kartoffelgratin von der Berner Landfrau Barbara Lüthi-Koller aus Burgdorf. Weil darin die Knollen im Wasser vorgegart werden, verkürzt sich die Backzeit auf 25 Minuten. Das ist vertretbar, auch wenn der Magen schon knurrt.