Bis zu einem Liter – so viel Wasser verlieren wir jede Nacht über die Haut, ohne merklich zu schwitzen. Dabei atmen wir Kohlendioxid aus. Gleichzeitig stösst der Körper Fett und Schuppen, oder genauer gesagt Zellreste, ab. Schätzungen gehen davon aus, dass es rund 500 Gramm Hautschuppen pro Jahr sind. Trotz Überzug nimmt einiges davon das Duvet auf. Es braucht daher regelmässige Pflege, um weiterhin Feuchtigkeit aufzunehmen und die ideale Temperatur unter der Decke von 26 bis 28 °C optimal zu regulieren.

Die tägliche Pflege von Bettdecken

Wichtig ist das tägliche Lüften der Bettdecken. So kann der Inhalt die Feuchtigkeit wieder abgeben und die Füllung klumpt weniger zusammen. Bereits ein gutes Aufschütteln nach dem Schlaf und ein geordnetes Zurückschlagen der Decke helfen dabei. Wenn es die Umgebung zulässt, ist ein Auslüften im Freien ideal. Direkte, intensive Sonne und dicke Nebelschichten sollen dabei aber vermieden werden.

Gleichzeitig empfiehlt sich, das Schlafzimmer gründlich zu lüften. Feuchte, schlecht gelüftete Räume sind ein idealer Lebensraum für Milben, Allergene und Wanzen. Das gilt auch bei Ess- und Trinkresten. Der Bettdeckenbezug hat nicht nur eine ästhetische Funktion, er schützt vor allem das Innere vor Verschmutzung. Bezüge sollte man alle ein bis drei Wochen bei 30 bis 60 °C in der Maschine waschen.

In einigen Haushaltungen und Hotels ist es üblich, das Bett mit einer Tagesdecke zuzudecken. Das kann ästhetisch sein, ist aber für die Langlebigkeit der Duvets kontraproduktiv. Das Gewicht drückt den Inhalt der Bettdecke zusammen und verhindert das «Atmen» der Bettdecke. Dasselbe gilt auch, wenn man auf die Decke liegt statt darunter. Insbesondere Daunen aus Enten- und Gänsefedern werden so gebrochen. In der Folge wird die Füllung kompakter, was die Aufnahme von Feuchtigkeit und die Wärmeregulation erschwert.

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Waschbarkeit an der Pflegeetikette ablesen

Während die Pflege der Bettdeckenbezüge unkompliziert ist, ist die gründliche Reinigung des Deckeninhaltes je nach Füllung anspruchsvoll. Fachleute empfehlen eine vertiefte Reinigung nach einem bis fünf Jahren. «Nötig wird es, wenn sie unangenehm riecht oder nicht mehr genügend warm gibt. Bei Daunendecken ist es dann der Fall, wenn der Inhalt verklumpt ist oder die Daunen in der Karo- oder Längssteppung nicht mehr regelmässig verteilt sind», nennt Heidi Wyrsch von der Asco Bettwaren AG in Arth SZ als Anhaltspunkt.

Nicht jede Decke kann im Privathaushalt gereinigt werden. Auskunft darüber gibt die Textiletikette. Vor allem synthetische Füllungen, manchmal auch solche mit Baumwolle, Bambus oder anderen Materialien, können oft selber gewaschen werden. Voraussetzung ist jedoch, dass die Trommel der Waschmaschine genügend gross ist. Die Decke sollte im trockenen Zustand nicht die ganze Trommel ausfüllen, damit sie während des Waschprozesses noch ins Wasser fallen kann. Unbedingt vor dem Waschen allfällige Flecken vorbehandeln sowie Risse und Löcher flicken, damit der Inhalt beim Waschvorgang nicht herausquillt.

Das anschliessende vollständige Trocknen des Deckeninhaltes ist wichtig und nicht ganz einfach, wie Fachfrau Heidi Wyrsch weiss: «Tumbler haben einen Feuchtigkeitssensor, der nicht bis ins Innere der Decke reicht. Zudem ist die Hülle meist sehr dicht gewoben, was die Abgabe der Feuchtigkeit erschwert.»

Daunen-Duvets in der Bettwarenfabrik reinigen

Daher lohnt es sich, qualitativ wertvolle (Daunen-)Duvets in einer Bettwarenfabrik reinigen zu lassen. Bei der Asco Bettwaren AG wird dabei zuerst die Hülle aufgeschlitzt und der Inhalt bearbeitet. Dafür braucht es eine Maschine, die mit Luftdruck und Bewegung die Ablagerungen und defekten Daunen oder Federn von den guten trennt. «Wir holen bis zu 200 Gramm Schmutz aus den Federn», erklärt Curdin Rauch, der mit seiner Frau den Betrieb in zweiter Generation führt. In der Folge wird das gereinigte Material sterilisiert, mit einem antistatischen Mittel behandelt und in eine neue Stofffassung gefasst. Bei Bedarf wird die Füllung mit neuem Material ergänzt.

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Tierhaar-Decken in Profi-Hände

Auch Decken aus Tierhaaren wie Schaf, Yak oder Alpaka sowie Seidendecken überlässt man besser den Fachleuten. Auf der Pflegeetikette sind solche Duvets mit einem grossen «W» in einem Kreis gekennzeichnet. Es steht für das Wet-Clean-Verfahren. Es ist ein ähnliches Vorgehen wie das Waschen im Privathaushalt. Allerdings ist die Trommel einer Industriewaschmaschine um einiges grösser und die Wasserzufuhr technisch anders gelöst. Die Decke kann so «geschwemmt» werden. Weil sich die Wolle im gewaschenen, nassen Zustand zusammenzieht und verformbar ist, wird die Decke bei den Fachleuten flach ausgebreitet getrocknet, wenn nötig sogar aufgespannt. «Nach rund einer Woche erhält die Kundschaft eine neuwertige Decke für rund 50 bis 60 % eines Neupreises zurück», beziffert Curdin Rauch die Kosten der Reinigung.