Fröhlich grinsend sitzt Kuh Verena in einer saftigen Blumenwiese, um den Hals ein Glöcklein, auf ihrem Bein sitzt eine Biene. Ihr Bauch ist gefüllt mit Erdbeeren, Frischkäse und Rahm. Aber halt, sowas frisst doch keine Kuh! Verena ist natürlich keine gewöhnliche Holstein-Dame, trotz ihrer täuschend echten Flecken. Sie ist das Werk von Erika Stocker und besteht aus Tortenbiskuit, einer fruchtig-luftigen Füllung und einer Hülle aus Fondant.
Die BauernZeitungs-Torte
Erika Stocker absolviert ein agriPrakti-Jahr bei Familie Geisseler in Triengen und liess sich für ihr neuestes Torten-Motiv auch dort inspirieren: "Der Stall ist voller Holstein-Kühe, ich mag Kühe selber gerne und dachte mir, das passt gut zum Besuch der BauernZeitung." Die Torte in Kuhform ist auch für sie eine Premiere, zum tierischen Repertoire gehörte bisher einzig ein Marienkäfer. "Ich mache mir im Voraus eine Skizze, aber meist kommt es doch ganz anders heraus", lacht die Jugendliche, "die besten Ideen kommen nämlich erst beim Backen."
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Stethoskop statt Springform
Wer die Bauerntochter nun aber bereits an der Berufsmeisterschaft der Confiseure zuoberst auf dem Treppchen sieht, liegt falsch. Der Weg zur Tierärztin sei schon lange geplant, die Anmeldung fürs Gymnasium fix. Übrigens wolle sie nicht mit Haus-, sondern am liebsten mit Nutztieren arbeiten. Da kommt ihr sehr gelegen, dass auf dem Hof der Familie Geisseler nebst Katzen auch Mastschweine und Milchkühe leben. "Ich darf oft im Stall helfen, das mag ich sehr gerne." Auch die Küche, Wäsche sowie die Betreuung der zwei Jungs im Alter von zwei und einem halben Jahr gehört zu den Aufgaben der "Agripraktikantin". Eine gute Abwechslung zum Schulalltag, vor allem im Hinblick auf das geplante Studium, findet Stocker.
"Verena" nimmt Form an
Nach rund eineinhalb Stunden folgt der Feinschliff: Hier wird ein Übergang mit etwas Fondant kaschiert und dort ein Ohr leicht justiert, abschliessend noch einige Farbtupfer: Die Blumen, Bienen und Marienkäfer fertigte Erika Stocker ebenfalls aus Fondant. Leuchtend grün kommt die Masse für das Gras aus dem Spritzsack – Puderzucker, Butter und Lebensmittelfarbe sorgen für noch mehr Naschvergnügen. "Die können wir fast nicht anschneiden", lacht Ausbildnerin Helen Geisseler, "oder vielleicht sollten wir noch ein paar Leute zum Torten-Schmaus einladen." Der zweijährige Gian derweil kann den Festschmaus kaum mehr erwarten und findet: "Das riecht aber fein."
ag
Ausführlicher Artikel in der BauernZeitung Zentralschweiz und Aargau vom 25. Mai.