Eine Wähe, egal ob süss oder salzig, ist eine Schweizer Tradition. Doch nicht überall wird der Flachkuchen gleich genannt. Je nach Region heisst die Wähe umgangssprachlich anders. Während im Raum Bern, Solothurn oder auch Deutschfreiburg der Begriff «Chueche» benutzt wird, heisst es in und um Basel «Wääja». Dass die Thurgauer und Appenzeller dabei nur Bahnhof verstehen, erklärt sich dadurch, dass bei ersteren die Wähe «Tülle» oder «Tünnele» und bei letzteren «Flade» genannt wird. Wird das welsche Sprachgebiet auch noch beachtet, kommen die Begriffe «Tarte» oder «Quiche» dazu.
Eines haben sie alle gemeinsam: Sie setzen sich aus einem Teig, einem Belag und einem Guss zusammen. Egal ob fruchtig oder pikant, warm oder kalt gegessen, mit oder ohne Rahm obenauf – eine Wähe passt in jede Jahreszeit. Zudem sind Wähen schnell und einfach zubereitet und eignen sich bestens für die Resteverwertung.
Als Belag dienen Früchte, frisch oder auch gefroren, sowie Gemüsesorten der Saison. Eben, all das, was der Kühlschrank, der Obstbaum im Garten oder die Tiefkühltruhe gerade hergeben. Auch beim Guss kann mit den vorhandenen Zutaten im Kühlschrank variiert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Guss aus Milch, Rahm, Quark, Frischkäse oder auch Bouillon besteht. Den eigenen Vorlieben sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist lediglich das Ei für die Bindung. Bei Swissmilk rechnet man mit einem Ei auf 1 bis 1,5 Deziliter Flüssigkeit. Für ein rundes Kuchenblech sind 2 bis 3 Deziliter Flüssigkeit nötig, also entsprechend 2 bis 3 Eier. Ist jedoch nur noch ein Ei vorrätig, kann auch Mais- oder Kartoffelstärke zugegeben werden, damit der Guss trotzdem fest wird.
Nun also ein Aufruf an unsere Leserschaft: Wie nennt ihr eure Wähe und welches ist euer Lieblingsrezept? Schickt uns eure Meinung und euer Lieblingsrezept per Post an Redaktion BauernZeitung, Stichwort Wähe, Talstrasse 3, 3053 Münchenbuchsee oder per E-Mail an redaktion(at)bauernzeitung.ch.
Rezept Pikanter Kürbiskuchen
Für ein Kuchenblech ca. 30 cm Ø
Zutaten
- 1 Portion Kuchenteig hausgemacht oder gekauft
- 500 gr Kürbis
- 200 gr Speckwürfel
- 200 gr Käse, gerieben
- 1 Zwiebel, gehackt
- 3 El Kürbiskerne
Für den Guss
- 250 gr Magerquark
- 1 dl Milch
- 3 Eier
- 1 Zweig Rosmarin, fein gehackt
- Salz, Pfeffer aus der Mühle, wenig Cayennepfeffer
- Muskatnuss nach Belieben
Zubereitung
- Kuchenteig in die Form legen und mit einer Gabel gut einstechen, kühl stellen.
- Speckwürfel in einer Pfanne anbraten, Zwiebel beigeben, kurz mitbraten und dann beiseitestellen.
- Kürbis schälen und an der Röstiraffel in eine grössere Schüssel reiben.
- Kürbis mit Speck, Zwiebeln und Reibkäse mischen und auf dem Kuchenboden verteilen.
- Kürbiskerne darüberstreuen.
- Für den Guss alle Zutaten miteinander gut verrühren und abschmecken. Über den Kürbis giessen.
- In der unteren Hälfte des vorgeheizten Ofens bei 200 Grad ca. 40 Minuten backen.