Eine Statutenänderung ist meist Formsache. An der HV der Seeländer Bäuerinnen in Ins, Ende April, löste ein Punkt jedoch eine lebhafte Diskussion aus. Der Vorstand wollte den alten Namen Seeländer Bäuerinnenvereinigung in lediglich Seeländer Bäuerinnen abändern. Die Frage aus der Versammlung, ob denn auch eine Nichtbäuerin ohne Bauern als Ehemann/Partner, jedoch mit Ziegen, Selbstversorgergarten und Kaninchen, beitreten dürfe, löste unterschiedliche Reaktionen aus. Einig war sich die Versammlung einzig, dass es, um stolze Bäuerin zu sein, kein Diplom brauche. Weitere Fragen folgten. Etwa die nach einem kompletten Namenswechsel, dem möglichen Einbezug der Landfrauen oder auch Umschreibungen wie: produzierende Landwirtschaft. Da würden sich pensionierte Bäuerinnen ausgeschlossen fühlen, hiess es von anderer Seite.

Den Sitz beim Berner Bauernverband halten

Beatrice Struchen gab zu bedenken, dass die Seeländer Bäuerinnen einen Sitz im Vorstand des Berner Bauernverbands haben, für den lange gekämpft worden sei. Der Verein müsse daher auch Bäuerinnen haben, die diesen Sitz wahrnehmen können. Anita Senti aus Seedorf sprach sich mittels Antrag dafür aus, die Bäuerinnen im Namen stehenzulassen: «Wer sich als Bäuerin fühlt, weiss das auch.» Der Name solle mit Umschreibungen nicht zu Boden diskutiert werden. Dieser Antrag wurde mehrheitlich mit fünf Enthaltungen und zwei Gegenstimmen angenommen. Auch die Statutenänderung wurde schliesslich von der Mehrheit gutgeheissen.

Ein Sesselrücken im Vorstand

Nach jeweils einer Amtsperiode sind Aurelia Marti, Simone Möri und Kassierin Emanuela Schneeberger wegen privaten Gründen aus dem Vorstand zurückgetreten. Erstere beiden werden von Nicole Kramer sowie Beatrice Krebs-Jenni, beide aus Bühl bei Aarberg, ersetzt. Eine Nachfolge für die Kassierin ist noch nicht gefunden. Schneeberger wird die Kasse noch weiterführen, bis die Suche Erfolg hatte. Weiter wurde Ursula Jakob als Nachfolgerin von Revisorin Nelly Hurni gewählt, die wegen Amtszeitbeschränkung zurücktrat.

Der Beitrag an den Dachverband muss für alle abgeliefert werden

Der Jahresbeitrag von 40 Franken für alle Mitglieder unter 75 Jahren wird nicht verändert. Darin enthalten sind sieben Franken Jahresbeitrag für den Kantonalverband der Bernischen Landfrauenvereine (VBL) sowie zehn Franken Jahresbeitrag für den Dachverband Schweizerischer Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV). Vielfach, so auch bei den Seeländer Bäuerinnen, werden Ehren- und Freimitglieder sowie Mitglieder über 75 Jahren dem Dachverband nicht gemeldet. Diese Praxis soll sich ab 2024 gemäss gültigem Recht ändern. Die Vereine müssen dem Dachverband auch alle nicht zahlenden Mitglieder melden, damit der SBLV den Jahresbeitrag von zehn Franken in Rechnung stellen kann.

Wer zahlt, ist bei den Seeländerinnen noch unklar

Ob dieser Betrag dann vom jeweiligen Verein übernommen wird oder Sache der einzelnen Mitglieder ist, bleibt den Vereinen überlassen. Darüber informierten Präsidentin Doris Marti sowie die Vorstandsmitglieder Romy Köhli und Marianne Streit. Doris Marti machte auch deutlich, dass sich der Vorstand der Seeländer Bäuerinnen für eine pragmatische Lösung einsetzen werde.