Seit 36 Jahren bietet das Berner Feusi-Bildungszentrum eine interessante Ergänzung zum vielfältigen Aus- und Weiterbildungsangebot in der landwirtschaftlichen Bildungslandschaft. Die berufsbegleitende Ausbildung zum Agro-Kaufmann beziehungsweise zur Agro-­Kauffrau in Bern baue auf bereits erworbenen Fähigkeiten und Kenntnissen auf, schreibt das Feusi-Bildungszentrum. 

«Dank der gezielten Weiterbildung im vertrauten wirtschaftlichen Umfeld werden die gesteckten Ziele schnell erreicht und das Gelernte wird in der Praxis umgesetzt.» So die Werbebroschüre. Die BauernZeitung hat mit einer Absolventin gesprochen, um zu schauen, ob die Ziele tatsächlich erreicht werden können. 

Nur positive Erinnerungen

Seline Bieri aus Flühli LU ist 23-jährig und hat die Ausbildung zur Agro-Kauffrau HF vor zwei Jahren erfolgreich abgeschlossen. Die Bauerntochter hat zuvor bei der Gemeindeverwaltung in Flühli die KV-Lehre absolviert und ist unterdessen bei der Landi Luzern-West als Raufutterhändlerin tätig. Auf Anfrage erklärt sie, dass sie mit der berufsbegleitenden Zusatzausbildung nur positive Erinnerungen verbindet. 

Praxisnähe im Unterricht

Während dreier Jahre besuchte sie jeweils am Samstag den Unterricht, der an diesen Schultagen von zirka 8 bis 16 Uhr dauert. Der Schulalltag wird jeweils unterbrochen durch Ferien, die sich am normalen Schul-Urlaubsschema orientieren. Dazu kommt in jedem Semester eine Projektwoche. «Der Unterricht sowie auch diese Schwerpunkt-Wochen haben sich ausgezeichnet durch ihre Praxisnähe», sagt Bieri. Dies sei primär den Dozenten zu verdanken, die selber aus der Praxis stammen. 

«Die Dozenten stammen selbst aus der Praxis.»

Seline Bieri aus Flühli LU hat berufsbegleitend die Ausbildung zur Agro-Kauffrau HF gemacht.

Seline Bieri habe im Ausbildungslehrgang viel gelernt zum Thema Agrarhandel. Wissen, das sie nun auch im Alltag anwenden kann. Wertvoll seien auch die Kontakte, die sie im Laufe der Ausbildung habe knüpfen können, sei es zu den Dozent(innen) oder den Klassenkolleg(innen). Die Klasse umfasste 14 bis 16 Personen, erinnert sich Bieri. Sie war mit damals 21 eine der Jüngsten, sei in der gemischtaltrigen Gruppe gut aufgehoben gewesen, da man auch von den Erfahrungen der älteren profitieren könne.

Bezug zur Branche nötig

«Die Weiterbildung zum Agro-Kaufmann / zur Kauffrau qualifiziert Berufsleute mit einem Berufsabschluss in einer ‹grünen› Branche und/oder einem Bezug zur Landwirtschaft für anspruchsvolle  Kaderstellen», heisst es in den Unterlagen des Feusi-Bildungszentrums zum Lehrgang. Die erlernten Fähigkeiten setze man fortlaufend im Berufsalltag ein. «Diese ermöglichen Ihnen eine interessante berufliche Laufbahn im Agrarsektor», ergänzt Lehrgangsleiter Matthias Zurflüh. Es gebe noch einige freie Plätze für die im August beginnende nächste Durchführung des Lehrgangs, sagt er.